Faul fläzen statt im engen Sitz leiden

Mit diesen Tricks kommen auch Sie billig in die Flughafen-Lounge

Marc Reisner

17.10.2023, 08:00 Uhr
Champagner und Gebäck in der Senator Lounge der Lufthansa am Münchner Flughafen.

© imago images/HRSchulz Champagner und Gebäck in der Senator Lounge der Lufthansa am Münchner Flughafen.

Flugreisen können schön sein - wenn man ausgeruht und entspannt ankommt. Nicht jeder allerdings kann im Flieger schlafen. Dann bietet sich am Airport der Besuch einer Lounge an. Dort können die Besucher dösen, essen, oft sogar duschen. Kein Zutritt? Es ist mehr möglich, als viele Reisende glauben.

Am einfachsten kommt derjenige in eine Flughafen-Lounge, der das passende Ticket hat: Mit Business- oder First-Class-Flugschein öffnen sich die Türen der Airline-Lounges sofort. Einzige Bedingung: Der Abflug muss am gleichen Tag oder zumindest zeitnah erfolgen.

Auch Vielflieger kommen oft unkompliziert in den Genuss. Zum Beispiel bei Air France oder Emirates. Bei Lufthansa und ihren Tochtergesellschaften ist der Zutritt in der Regel für Frequent Traveller, Senatoren und den exklusiven Kreis der Miles & More HON Circle Member inbegriffen. Allerdings kommt es auf die jeweiligen Regeln vor Ort an.

Normalflieger zahlen

Wer nur über ein "normales" Economy-Ticket verfügt und einen längeren Aufenthalt am Flughafen überbrücken möchte, der kann den Zugang über spezialisierte Seiten buchen, etwa bei www.holidayextras.de oder auf www.parken-und-fliegen.de.

Das sind aber nur Zwischenhändler, die Voucher sind rund zehn Prozent teurer. Günstiger ist es, direkt zur Lounge zu gehen und den Zutritt am Eingang zu bezahlen. Direkt beim Betreiber der Lounge geht das vorher unter www.loungepass.com.

Achtung: Die Preise sind oft happig. Allein in Frankfurt bietet Loungepass den Zugang zu vier unterschiedlichen Ruhezonen an, was für einen Erwachsenen zwischen 30 und 44 Euro kostet, in Dubai können schon mal 138 Euro fällig werden, allerdings für bis zu sechs Stunden mit Dusche und Bett. Kinder erhalten - falls sie überhaupt Zutritt haben - nur bei wenigen Lounges eine Ermäßigung.

Dafür aber gibt es - je nach Lounge für drei, fünf oder sechs Stunden, manchmal auch ohne Zeitbeschränkung - Ruhesessel, WLAN, Arbeitsmöglichkeiten, Waschräume teils mit Duschen, kleine Speisen, Getränken ohne Begrenzung, Steckdosen etc.

Mitgliedschaft kann lohnen

Wem ein Familienpaket etwa für drei Personen zu teuer ist (für 150 Euro lassen sich drei Stunden zu dritt auch im teuren Flughafenrestaurant gut überbrücken), der sollte sich das Angebot von Priority Pass ansehen. Es offeriert den Einlass zu mehr als 1400 Lounges rund um den Globus in drei Mitgliedschaft-Modellen: Standard (Jahresgebühr 89 Euro, Aufenthalt für Mitglied und Gäste jeweils 30 Euro), Standard Plus (Jahresgebühr 289 Euro, zehn Besuche für das Mitglied gratis, danach und für Gäste jeweils 30 Euro) und Prestige (Jahresgebühr 459 Euro, fürs Mitglied alle Besuche gratis, Gäste kosten je 30 Euro). Hier lohnt es sich, die voraussichtliche Anzahl an Flügen pro Jahr zu kalkulieren. Beim Wettbewerber Dragon Pass ist die Preisgestaltung ähnlich.

Kostenlos kommen die Inhaber einiger Kreditkarten an den Priority Pass. Allerdings sind die Gebühren für die Kreditkarte selbst dann oft happig. Beispiel American Express Platinum: Hier werden 720 Euro Jahresgebühr fällig. Dafür gibt es aber auch zwei vollwertige Priority-Pässe.

Ebenfalls einen dieser Lounge-Ausweise offerieren zum Beispiel die platinfarbenen Mastercards der Sparda Bank Hessen und der Postbank. Und bei der Hypovereinsbank gibt es den Priority Pass kostenlos zur schwarzen Visa Infinite. Achtung: Oft ist die Zahl der Lounge-Besuche bei diesen Karten begrenzt oder es werden - geringere - Gebühren pro Besuch fällig.

Übrigens: Auch andere Anbieter sind auf den Lounge-Zug aufgesprungen. Das gilt zum Beispiel für das FinTech Revolut. Premium- und Metal-Kunden können Lounge-Pässe für mehr als 1000 Lounges rund um den Globus für einen reduzierten Preis von 22 Britischen Pfund (etwa 25,40 Euro) erwerben.

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