Vorsicht an diesen Urlaubszielen

Mord, Unfall, Gift: Das sind die gefährlichsten Reiseländer der Welt

Tinga Horny

31.1.2023, 08:00 Uhr
Beim Essen droht mancherorts die größte Gefahr, doch gerade offene Garküchen sind oft hygienischer als eine versteckte Restaurantküche - hier in China.

© Xie Jianfei/XinHua/dpa Beim Essen droht mancherorts die größte Gefahr, doch gerade offene Garküchen sind oft hygienischer als eine versteckte Restaurantküche - hier in China.

Dieser Travel Safety Index berücksichtigt neben der Mordrate und den Verkehrstoten auch Tote durch Vergiftung, Hygienemangel, Infektionskrankheiten und geringere Lebenserwartung aufgrund von Unfallverletzungen sowie Naturkatastrophen. Demnach führt Südafrika die Negativliste an, es folgen Indien, die Dominikanische Republik, Mexiko, Brasilien, Kambodscha, die Philippinen, Saudi-Arabien, Vietnam und Indonesien.

Doch die einzelnen Staaten haben oft aus ganz unterschiedlichen Gründen ein so hohes Gefahrenpotenzial. Urlauber und Globetrotter müssen also immer noch einmal für sich abschätzen, inwieweit das ihren Trip betreffen könnte.

Südafrika kommt auf den traurigen Rekord einer Mordrate von 36,4 je 100 000 Personen. Gründe sind vor allem das riesige Gefälle zwischen Arm und Reich, Bandenkriminalität und organisiertes Verbrechen sowie ein überfordertes Rechtssystem sind die wesentlichen Ursachen.

Wer sich etwa in Indien selbst ans Steuer setzt, könnte leicht in einen Unfall verwickelt werden

Wer sich etwa in Indien selbst ans Steuer setzt, könnte leicht in einen Unfall verwickelt werden © Matthias Niese mit KI Dall-e 2, NN

Indien steht an zweiter Stelle des Gefahren-Rankings. Allerdings sind in dem 1,3-Milliarden-Staat gemessen an der Bevölkerungszahl Opfer durch Mord und Vergiftung relativ selten. Dafür bedroht mangelnde Hygiene das Leben. Von 100.000 Menschen sterben im Schnitt 18,6 wegen extrem unsauberer Lebensverhältnisse. Oft mangelt es an sauberem Wasser und sanitären Anlagen. Schuld ist Armut in Kombination mit schlechter Infrastruktur und einem miesen Gesundheitswesen. Die meisten Indien-Urlauber kennen die Hygiene-Gefahr nur am Rande durch Bauchkrämpfe und Durchfall.

Wer am Leben hängt, sollte in der Dominikanischen Republik das Autofahren anderen überlassen. Der Karibikstaat steht nämlich auf Platz 3 der unsichersten Länder der Welt, weil hier durchschnittlich alle zwei Stunden ein Mensch bei einem Autounfall stirbt – und das aus purem Leichtsinn. Ein Mix aus Drogen, Alkohol und tiefer Verachtung für Verkehrsregeln sei Ursache der unsicheren Verkehrsverhältnisse. Das aufstrebende Reiseziel Saudi-Arabien, wo Alkohol- und Drogenkonsum streng geahndet werden, steht auf Platz 2 als Land mit den meisten Verkehrstoten.

Die Kategorie Vergiftung gilt für unbeabsichtigte Vergiftungen durch Umweltschäden und vor allem Lebensmittelverunreinigungen. Besonders Rumänien und China gehören zu den Staaten, in denen laxe Aufsicht, Korruption und Gier immer wieder zu Massenvergiftungen führen. 2016 wurden zum Beispiel laut WHO weltweit 52.077 Tote durch Vergiftung gezählt, davon hatte China mit 16179 Toten einen Anteil von 31 Prozent.

Von besonderer Bedeutung sind für Reisende tückische Infektionskrankheiten. Zu den Klassikern der lebensbedrohlichen Krankheiten gehören unter anderem Denguefieber, Malaria, Masern, Cholera, Typhus und Gelbfieber. Wer also in davon betroffene Ziele reist, sollte sich auf jeden Fall schützen. Oft hilft schon ein konsequenter Schutz vor Mücken, die inzwischen nicht mehr nur in tropischen Ländern eine Gefahr sind.

Dieser Tourist liegt wegen Malaria im Wartezimmer eines Arztes.

Dieser Tourist liegt wegen Malaria im Wartezimmer eines Arztes. © Matthias Niese mit KI Dall-e 2, NN

Ein anderer Faktor sind Unfallverletzungen. Dabei unterscheiden sich die Ursachen dafür von Land zu Land. So gelten in Südafrika hauptsächlich tätliche Angriffe auf Personen sowie Autounfälle als Grund für schwere Verletzungen. In Saudi-Arabien sind schwere Verwundungen hauptsächlich auf Verkehrsunfälle zurückzuführen, vor allem von jungen Männern.

Naturkatastrophen: Wegen des Klimawandels werden Wetterphänomene wie Monsunregen oder Hurrikans immer heftiger, die Zeiten ihres Auftretens verschieben oder verlängern sich. So besteht das höchste Risiko für Naturkatastrophen auf den Philippinen, gefolgt von Indien, Indonesien, Mexiko und China. Aber auch die USA und Australien gehören inzwischen zu den zehn Ländern, die von extremem Wetter und seinen Folgen betroffen sind.

Tourist aufgepasst! Lebensmittel-Massenvergiftungen gibt es vor allem in China.

Tourist aufgepasst! Lebensmittel-Massenvergiftungen gibt es vor allem in China. © Matthias Niese mit KI Dall-e 2

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