VAR nimmt Elfmeter zurück

Negativserie hält: Überforderter Club verliert 0:1 gegen abgeklärten KSC

28.4.2024, 15:24 Uhr
Marvin Wanitzek entwischt der Nürnberger Abwehr immer wieder und sorgt für Torgefahr, das entscheidende 0:1 erzielt aber Igor Matanovic .

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Marvin Wanitzek entwischt der Nürnberger Abwehr immer wieder und sorgt für Torgefahr, das entscheidende 0:1 erzielt aber Igor Matanovic .

Am Sonntag trafen bei sommerlichen Temperaturen zwei Mannschaften aufeinander, bei denen es aktuell nicht unterschiedlicher laufen könnte. Der Karlsruher SC spielt eine seiner besten Zweitligasaisons und hat nur eines seiner letzten neun Spiele verloren. Der Club dagegen ist seit fünf Spielen sieglos und muss aufpassen, nicht zu tief in den Abstiegskampf zu rutschen.

Nach einem enttäuschenden Auftritt muss sich das Team von Trainer Cristian Fiél mit 0:1 (0:1) vor 35.192 Zuschauerinnen und Zuschauern geschlagen geben. Die Sieglosserie hält und der Abstiegskampf rückt näher.

Im Gegensatz zum 0:2 gegen den SC Paderborn verändert Fiél seine Startaufstellung gleich viermal: Jens Castrop muss wegen Gelbsperre pausieren, Nathaniel Brown, Kanji Okunuki und Benjamin Goller nehmen auf der Bank Platz. Für sie rutschen Ivan Marquez-Alvarez, Enrico Valentini, Joseph Hungbo und Daichi Hayashi zu seinem Comeback in die Startelf.

Club nur mit Verteidigen beschäftigt

Nach nicht einmal drei Minuten erspielen sich die Gäste ihre erste Torchance. Marvin Wanitzek wird im Sechszehner in Szene gesetzt. Der schließt aus halblinker Position ab, Finn Jeltsch wirft sich aber noch dazwischen und kann den Ball übers Tor abfälschen. Wenige Minuten später sieht die Situation ganz ähnlich aus, diesmal legt Wanitzek nach hinten. Budu Zivzivadze kommt aber nicht zum Abschluss.

Der Fokus beim Club liegt deutlich auf dem Verteidigen. Trotzdem kommt erneut Wanitzek nach einem flach ausgeführten Freistoß zum Abschluss, der Schuss wird aber wieder abgefälscht. Auch Standards in der Gefahrenzone kann der Club entgegen eigenem Vorhaben nicht verhindern. Eigene Kontermöglichkeiten spielen die Nürnberger nicht gut aus und stehen vor allem in der ersten halben Stunde immer wieder im Abseits.

FCN bleibt in der ersten Halbzeit ohne Torschuss

Der KSC spielt das abgeklärt und geduldig runter, bleibt auch ruhig, wenn der Club mal versucht Druck auszuüben und lässt hinten nichts zu. Vorne entwischt Wanitzek der Nürnberger Abwehr immer wieder. Aus halblinker Position schließt er vor Carl Klaus ab, der kann die Führung der Gäste, die sich jetzt immer mehr andeutet, aber noch verhindern.

Kommen die Nürnberger doch mal nach vorne, wirken sie planlos und verloren gegen eine stabile Karlsruher Abwehr. In der 37. Minute ist es dann soweit: Der Club ist viel zu weit nach links aufgerückt, mit einem weiten Ball auf die rechte Abwehrseite des FCN hebelt der KSC die ganze Nürnberger Defensive aus. Wanitzek hat Platz und Zeit, den Ball zu verarbeiten und auf Igor Matanovic in die Mitte zu legen, der den Ball konsequent zum verdienten 0:1 ins linke obere Eck zimmert. Klaus hat keine Chance.

Mit einem direkten Freistoß aus dem Halbraum legt Philip Heise wenig später fast nach, der Ball landet aber auf der Latte. Vor der Halbzeitpause hat der Club hier keinen Auftrag, bekommt keine Bewegung oder Kreativität ins eigene Spiel.

Handelfmeter für den Club zurückgenommen

Nach der Halbzeitpause geht es ähnlich weiter, obwohl Fiél gleich viermal wechselt. Der Club ist jetzt zwar etwas offensiver ausgerichtet und steht höher, zu Torgefahr führt das aber nicht. Karlsruhe lässt sich auch weiter nicht aus der Ruhe bringen und spielt organisiert nach vorne. Nach einem Freistoß von halblinks kommt Matanovic wenige Meter vor dem Tor vor Klaus an den Ball, bugsiert ihn aber irgendwie noch über das Tor.

Nach einer knappen Viertelstunde sind die vier eingewechselten Spieler in der Partie angekommen und machen nach vorn etwas Wirbel. Benjamin Goller kann sich auf der rechten Seite durchsetzen und flankt nach innen, wo Martin Andersson zum Kopfball kommt. Der ist aber zu zentral und kein Problem für Patrick Drewes. Das ist der erste Torabschluss des FCN in der 59. Minute. Schleimer bekommt den Ball wenig später von Goller, seinen Flachschuss aus knapp 20 Metern kann Keeper Drewes aber noch zur Seite abwehren (65.). Nach einer Flanke grätscht Schleimer in der Mitte erneut in den Ball, kann ihn aber nicht mehr platzieren (68.).

Kurz kann der Club dann vom Ausgleich träumen als Schiedsrichter Lukas Benen in der 71. Minute auf den Punkt zeigt. Nathaniel Brown zieht im Sechszehner ab und trifft Paul Nebel an der Hand. Der VAR meldet sich zu Wort und Benen geht an die Außenlinie, um sich die Situation nochmal anzuschauen – und nimmt den Elfmeter zurück.

Der KSC investiert jetzt wieder etwas mehr in die Partie, lässt den Club aber noch immer deutlich mehr agieren als in Halbzeit eins. Das nutzt erneut Andersson, der nach einer Flanke von Goller lehrbuchmäßig gegen die Laufrichtung des Torwarts köpft, aber knapp daneben zielt (83.). Auf der anderen Seite läuft mal wieder Wanitzek durch und passt nach innen, Marques steht aber richtig und kann Schlimmeres verhindern. In der Nachspielzeit ist es noch einmal Wanitzek, der den Ball aus halblinker Position übers Tor drischt, Paul Nebel scheitert in der letzten Aktion des Spiels nochmal an Klaus. Pfiffe tönen durchs Max-Morlock-Stadion.

Nürnberg: Klaus; Horn (65. Brown), Marques, Jeltsch, Valentini (46. Duman) - Gyamerah, Flick - Schleimer, Uzun (46. Okunuki), Hungbo (46. Goller) - Hayashi (46. Andersson). Karlsruhe: Drewes; Heise, Beifus, Franke, Thiede - Wanitzek, Gondorf, Rapp (66. Burni´c), Nebel - Zivzivadze (66. Schleusener), Matanovic (84. Stindl); Schiedsrichter: Benen (Nordhorn) - Zuschauer: 35.192 - Tore: - Gelbe Karten: Marquez (57.), Horn (61.)

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