Hitze und Trockenheit

Hohe Waldbrandgefahr: Regierungen schicken Flieger los, um Wälder zu beobachten

17.6.2022, 11:05 Uhr
Wegen der Trockenheit im Freistaat steigt das Risiko für Wald- und Wiesenbrände zum Wochenende stark an.

© Nicolas Armer, dpa Wegen der Trockenheit im Freistaat steigt das Risiko für Wald- und Wiesenbrände zum Wochenende stark an.

Am Wochenende wird es in der Region heiß. Zeitweise können die Thermometer sogar über 35 Grad anzeigen - eine Gefahr, nicht nur für Menschen, sondern auch für die Natur.

Wie die Regierung von Mittelfranken mitteilt, erwartet der Deutsche Wetterdienst für die kommenden Tage sehr hohe Temperaturen, aber keinen nennenswerten flächendeckenden Regen, weswegen in weiten Teilen des Bezirks "sehr hohe Waldbrandgefahr herrscht". Die Regierungen von Mittelfranken, Oberfranken und der Oberpfalz kündigten deswegen an, am Wochenende sogenannte "Luftbeobachtungen als Maßnahme der vorbeugenden Waldbrandbekämpfung" durchführen.

Bürger sollen sofort Notruf wählen

Konkret heißt das: In den Nachmittagsstunden, wenn die Brandgefahr durch die gestiegenen Temperaturen und die vielen Ausflügler am höchsten ist, werden Experten über die Region fliegen, und die Wälder beobachten. Durchgeführt werde das Ganze von ehrenamtlichen Piloten der Luftrettungsstaffeln. An Bord des eingesetzten Flugzeugs befinden sich laut der Regierung von Mittelfranken zudem eigens dafür ausgebildete Luftbeobachter der Feuerwehr und der Forstbehörden, die die relevanten Waldgebiete aus der Luft auf mögliche Brandgefahren hin absuchen. "Wird ein Brand festgestellt, wird aus der Luft per Funk die Feuerwehr alarmiert und zur Brandstelle geleitet", so die Erklärung in der veröffentlichten Mitteilung. Die Kosten für die Flüge werden aus Mitteln des Katastrophenschutzfonds bezahlt.

Die Routen der Flüge stehen zudem bereits fest: Von Erlangen-Dechsendorf geht es über Schnaittach, Hersbruck und Allersberg bis nach Pleinfeld. Von dort wird über Abenberg, Nürnberg-Moorenbrunn, Nürnberg-Buchenbühl und Erlangen-Tennenlohe mit einer Schleife über Emskirchen, Wilhermsdorf, Heilsbronn und Windsbach wieder zum Ausgangspunkt zurückgeflogen. Dadurch könnten die besonders gefährdeten Waldgebiete, wie der Sebalder und Lorenzer Reichswald bei Nürnberg sowie das westliche Mittelfranken, aus der Luft gut eingesehen und auf mögliche Rauchentwicklung kontrolliert werden. Die Regierung der Oberpfalz hat ihre Routen ebenfalls auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

Behörden warnen Bürger vor unbedachtem Verhalten

Gefährdet sind, so die Regierung von Mittelfranken weiter, vor allem lichte Kiefernbestände und von der Bevölkerung stark besuchte Wälder in Ballungsgebieten. Alle drei Behörden bitten Ausflügler einige Regeln zu beachten: Waldbrände sollten sofort über die Notrufnummer 112 gemeldet werden.

Damit die gar nicht entstehen, gilt generell im Wald vom 1. März bis zum 31. Oktober ein Rauchverbot. Auch Zigarettenkippen sollen nicht achtlos aus dem Auto geworfen werden. "Schon ein Funke oder eine weggeworfene Zigarettenkippe können Gras, Nadelstreu und am Boden liegende Zweige entzünden und einen folgenschweren Brand auslösen", warnt etwa die Regierung von Oberfranken. Offenes Feuer wie Grillfeuer sollen nur mit einem Abstand von mindestens 100 Metern entfernt vom Wald entzündet werden.

Doch es gibt auch noch weitere, weniger naheliegende Dinge, die ein Feuer auslösen können: "Fahrzeuge wegen der heißen Fahrzeugkatalysatoren keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund parken. Pkw, Krafträder und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge dürfen deshalb nicht auf Wiesen und Waldwegen abgestellt werden", erklärt die Regierung von Mittelfranken. Zudem solle jeglicher Müll vermieden werden: "Jede weggeworfene Glasflasche, Folie, Feuerzeug oder Dose mit chemischen Substanzen kann zu einem Brandherd werden."

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