Neue Details zu der Bluttat

Mistelbach: Getötetes Ärzte-Ehepaar wurde laut Ermittlern "im Schlaf angegriffen"

11.1.2022, 16:03 Uhr
Mistelbach: Getötetes Ärzte-Ehepaar wurde laut Ermittlern

© Nicolas Armer/dpa

Das getötete Ehepaar, das vier Kinder hinterlässt, ist bei der Tat offenbar im Schlaf überrascht worden. "Wir gehen davon aus, dass die beiden im Schlaf angegriffen wurden", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Der tatverdächtige 18-Jährige war wegen des Verdachts des Mordes in zwei Fällen am Montag in Untersuchungshaft gekommen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hat der 18-jährige Tatverdächtige die Gewalttat eingeräumt. Zum Tathergang und zu einem Motiv liegen bislang aber noch keine gesicherten Erkenntnisse vor.

Der junge Mann soll die 47-jährige Frau und ihren 51-jährigen Ehemann in der Nacht zum Sonntag in ihrem Einfamilienhaus in Mistelbach bei Bayreuth getötet haben. Laut den Ermittlern war der Deutsche der Freund der ältesten Tochter des Paares und verbrachte deshalb die Nacht in dem Haus. Die insgesamt vier minderjährigen Kinder der Ärztin und des Kinderarztes, der auch in Nürnberg praktizierte, waren laut den Ermittlern während der Tat daheim.

Beide Opfer hatten Stichverletzungen, die Ermittler gehen von einem "Stichwerkzeug" als Tatwaffe aus. Im Haus seien verschiedene Messer sichergestellt worden, Spuren würden noch ausgewertet, sagte der Sprecher. Der 18-Jährige hatte sich wenige Stunden nach der Tat gestellt.

Angeblich wollte aber die 16-jährige Tochter des erstochenen Ehepaares mit ihrem 18-jährigen Freund fliehen. Laut einem Bericht der "BILD" haben sie versucht, das Auto der Eltern in der Garage zu starten, was aber nicht gelang. Zudem waren angeblich sowohl die Tochter als auch der Tatverdächtige nicht am Tatort, als die Polizei kam. Zu Motiv und Hintergründen der Tat hielten sich Polizei und Staatsanwaltschaft jedoch auch am Dienstag bedeckt und wollten nicht bestätigen, dass es einen gemeinsamen Fluchtversuch gegeben habe.

In den Tagen nach der Tat zeigten sich viele in dem Ort mit rund 1500 Einwohnern bestürzt. In Sozialen Netzwerken drückten viele ihre Trauer und ihr Beileid aus.

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