Inzidenz jenseits der 1000er-Marke

Corona-Zahlen in fränkischem Landkreis explodieren: Sind Großveranstaltungen schuld?

sde

14.6.2022, 20:46 Uhr
Als potenzielle Ursache für den rasanten Anstieg der Inzidenz im Landkreis Erlangen-Höchstadt liegt die Bergkirchweih nahe.

© Rainer Windhorst, NN Als potenzielle Ursache für den rasanten Anstieg der Inzidenz im Landkreis Erlangen-Höchstadt liegt die Bergkirchweih nahe.

Nach dem Ende der traditionellen Bergkirchweih bewegt sich die Inzidenz im Landkreis Erlangen-Höchstadt wieder im vierstelligen Bereich. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz allein vom Montag (632,9) auf Dienstag (1181,0) quasi über Nacht verdoppelt. Einzig zwei Landkreise aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen weisen derzeit noch höhere Werte auf.

Doch woran liegt der plötzliche und rasante Anstieg der Infektionszahlen? Als Antwort drängt sich regelrecht die Bergkirchweih auf: Rund eine Million Besucher trinken, sitzen und feiern dicht an dicht in den Gassen und auf den Kellern. Vor dem Anstich betrug die Inzidenz im Landkreis noch 426,5. Zwölf Tage später liegt der Wert jenseits der 1000er-Marke.

Einen direkten Zusammenhang zwischen dem Infektionsgeschehen und derartigen Großveranstaltungen könne man laut Stephanie Mack nicht herstellen. Die Pressesprecherin des Landratsamtes erklärte gegenüber inFranken.de: "Die 7-Tage-Inzidenz steigt seit zwei Wochen in Bayern und Deutschland insgesamt wieder an."

Ansteckungen in Folge von Festen wie der Bergkirchweih schlagen sich nicht in den Fallzahlen jenes Kreises wieder, in dem die Veranstaltung stattgefunden hat, sondern im Wohnort-Kreis des betroffenen Besuchers. Zum Vergleich: Die Inzidenz im Stadtkreis Erlangen betrug am Dienstag nur 554,3. "Welchen Einfluss die Bergkirchweih und andere, zuletzt beziehungsweise parallel ausgerichtete Großveranstaltungen jeweils auf die Fallzahlen eines bestimmten Landkreises haben, kann daher im Einzelnen nicht ermittelt werden", konstatiert Mack.

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