Nachfrage steigt

Fördertopf für E-Mobilität im Landkreis ERH frühzeitig ausgeschöpft

Nina Dworschak

Volontärin Erlanger Nachrichten/ Nordbayerische Nachrichten

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28.8.2022, 12:25 Uhr
Der Fördertopf des Landkreises für E-Räder ist bereits ausgeschöpft, in der Stadt Herzogenaurach stehen noch Mittel zur Verfügung. 

© isslerimages, NN Der Fördertopf des Landkreises für E-Räder ist bereits ausgeschöpft, in der Stadt Herzogenaurach stehen noch Mittel zur Verfügung. 

93.138 Fahrzeuge waren Anfang des Jahres im Landkreis Erlangen-Höchstadt zugelassen, 1,65 Prozent davon fahren komplett elektrisch. Das zeigt eine Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes vom Januar 2022. Elektroroller, E-Lastenräder und Speed-Pedelecs, das sind E-Bikes, die den Fahrer mit bis zu 45 km/h unterstützen, werden in der Statistik nicht erfasst. Doch es werden mehr, vor allem in Herzogenaurach und Eckental.

Ein Indikator dafür ist der jährliche Fördertopf des Landkreis Erlangen-Höchstadt für diese Fahrzeuge. Im Jahr 2022 ist er bereits Anfang August ausgeschöpft. Das sei sehr früh, erzählt Klimaschutzmanagerin Luisa Pscherer. "Seit 2017 ist der Topf erst einmal leer gewesen und das war im Jahr 2020".
Gefördert werden Privatpersonen, die sich eines der Fahrzeuge bereits zugelegt haben. Wer sich einen E-Rollers gekauft hat, bekommt 200 Euro, beim E-Lastenrad sind es 400 Euro und beim Speed-Pedelec sind es 300 Euro. Wer eine Photovoltaik-Anlage besitzt oder Ökostrom bezieht, bekommt nochmal 50 Euro extra. Für die Förderung zählt nur ein Kriterium, nämlich dass es eines der drei Fahrzeugarten sein muss. "Viele überlesen leider das ‚Speed‘ vor dem Pedelec und denken, dass auch normale E-Bikes gefördert werden", berichtet Pscherer. Auch bei den E-Rollern ist Vorsicht geboten: Nur richtige Roller werden gefördert, keine Tretroller, wie man sie aus den Fußgängerzonen größerer Städte kennt.


Die 10.000 Euro für das Förderprogramm sind Teil des Klimaschutzbudgets im Haushalt des Landkreises. Das Programm sei darauf ausgelegt, dass durch die Anschaffung des E-Fahrzeuges ein Auto eingespart werden kann, erklärt Pscherer. Die Förderung wurde 2017 eingeführt und gilt für jeweils drei Jahre. "Wir wollen das Programm auch über 2022 hinaus verlängern", erklärt Pscherer. Es gebe bereits erste Überlegungen, den Topf aufzustocken.

Was wurde gekauft?

Der Renner bei den Förderanträgen war in diesem Jahr das E-Lastenrad. Insgesamt 16 davon wurden bezuschusst. Bei den E-Rollern waren es 14, bei den Speed-Pedelecs nur eines. Die E-Lastenräder haben im Vergleich zum Vorjahr aufgeholt, zu Beginn des Förderprogrammes waren die Speed-Pedelecs der Renner.

Wo wurde gekauft?

Besonders viele Anträge kamen in diesem Jahr aus Herzogenaurach und Eckental. Aber auch in ländlicheren Bereichen wie Möhrendorf, Spardorf und Adelsdorf wurden Förderanträge genehmigt. "Die Menschen nördlich von Höchstadt erreichen wir noch nicht so gut", fällt der Klimaschutzmanagerin beim Durchscrollen ihrer Förderliste auf. Ansonsten seien fast alle Gemeinden im Landkreis vertreten.

Doch nicht nur im Landkreis gibt es Zuschüsse für E-Räder. Die Stadt Herzogenaurach bietet ein ähnliches Förderprogramm an, Anträge können derzeit noch abgegeben werden. Gefördert werden elektrische und manuelle Lastenräder, Speed-Pedelecs und Lastenanhänger. Bei den Rädern können 20 Prozent der Kosten bis zu einem Betrag von 500 Euro übernommen werden, bei den Anhängern liegt der Maximalbetrag bei 500 Euro.

In Herzogenaurach ist ebenfalls ein Anstieg bei den Förderanträgen zu spüren. Im vergangenen Jahr wurden drei Lastenfahrräder und ein Anhänger gefördert, heuer sind es bis August bereits sieben Lastenräder und sechs Anhänger.

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