Natur
Hengst-Wechsel im Tennenloher Forst: Yper fiel negativ auf, Danjo bringt jetzt neuen Schwung
14.8.2024, 11:00 UhrIn den letzten Wochen war viel los bei den Przewalski-Pferden im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst. Der vierjährige Hengst Yper verließ Ende Juli das Gebiet Richtung England, um im Whipsnade Zoo für Nachwuchs zu sorgen, meldete der Landschaftspflegeverband Mittelfranken in einer Pressemitteilung. Anfang August ersetzte der zweijährige Junghengst Danjo aus dem Nürnberger Tiergarten ihn und brachte frischen Wind in die Hengst-WG. Somit bleiben weiterhin fünf Przewalski-Hengste als Landschaftspfleger im Einsatz.
Erleichterung über den Abtransport
Gebietsbetreuerin Verena Fröhlich zeigte sich erleichtert über Ypers Abtransport. "Es kam zunehmend zu Rangordnungskämpfen zwischen Yper und seinem Halbbruder Yzop. Zuletzt war Yper sogar als Einzelgänger unterwegs." Ihre Kollegin Wiebkea Bromisch ergänzte: "Wir sind froh, dass Yper nun abgeholt wurde, bevor die Situation eskalierte."
Um die Herde zu verstärken, brachten sie Junghengst Danjo aus dem Tiergarten Nürnberg in den Tennenloher Forst. Das erste Zusammentreffen der Hengste sei geprägt von Imponiergehabe, lautem Gequietsche, Bissen, Tritten und Verfolgungsjagden. Bereits wenige Stunden nach seiner Ankunft erkundete Danjo neugierig sein neues Zuhause.
Beitrag zum Erhal tder Sandlebensräume
Seit über 20 Jahren sind im Tennenloher Forst die Przewalski-Hengste im Rahmen eines Beweidungsprojektes des Landschaftspflegeverbandes Mittelfranken aktiv. Das Projekt folgt den Zielen der Bayerischen Biodiversitätsstrategie unter dem Motto "Natur.Vielfalt.Bayern."
Die vierbeinigen Landschaftspfleger erhalten die wertvollen Sandlebensräume und die Artenvielfalt in Mittelfrankens größtem Naturschutzgebiet, das als "Nationales Naturerbe", "Natura2000-" und "SPA"-Gebiet ausgezeichnet ist. Der Tiergarten Nürnberg und der Münchner Tierpark Hellabrunn stellen die Przewalski-Pferde im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms als Leihgaben zur Verfügung. Przewalski-Pferde galten von 1970 bis zu den ersten Wiederansiedlungen in Zentralasien Anfang der 1990er als ausgestorben.
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