Andere Bundesländer haben ihn schon
Hundebiss bei EM-Torjubel in Erlangen: Tierschützer fordern Hundeführerschein in Bayern
18.6.2024, 13:14 UhrWie unser Medienhaus berichtete, erschrak ein Hund aufgrund des Torjubels seines Halters so stark, dass er diesen in sein Gesicht sowie seine Hände biss. Dieser Vorfall hat die Tierschutzorganisation Peta alarmiert.
Während des EM-Auftaktspiels kam es zu dem Vorfall, welcher für den Halter schwer verletzt in einem Krankenhaus endete. Der verängstigte Vierbeiner konnte wieder beruhigt werden. Angesichts dieses Angriffs fordert die Tierschutzorganisation Peta in einer Pressemitteilung die Landesregierung auf, den Hundeführerschein in Bayern einzuführen.
"Grundsätzlich können große Events und jubelnde Menschen viele Vierbeiner verängstigen, wichtige Signale werden in diesen Momenten oft übersehen. Umso wichtiger ist es, Tiere nicht solch grölenden Menschenmassen auszusetzen", so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta.
Mehrheit für verpflichtenden Hundeführerschein
Nach einer von Peta in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage von August 2023 sprechen sich 68 Prozent der in Deutschland lebenden Erwachsenen für einen verpflichtenden Hundeführerschein aus. Dieser sieht vor, dass Halter vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren. Danach folgt für Halter und Hund ein obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule.
Als erstes Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der Hundeführerschein verpflichtend. Dort ereigneten sich nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle. Wer in Berlin seit 2017 einen Hund neu aufgenommen hat, ist dazu aufgefordert, sich die Sachkunde anzueignen. Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter: Wer in München nach 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen.
Ein verpflichtender Hundeführerschein hat einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt "angeschafft" wurden.
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