Studierende erfinden Kräuter-Wandregal

Pflanzen bewässern? Das geht jetzt von allein

Isabella Fischer

Hochschule & Wissenschaft

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28.1.2022, 16:00 Uhr
Das hydroponische Pflanzensystem Ruth ist nicht nur nützlich, sondern auch optisch ein Blickfang.

© Ruth-it GbR Das hydroponische Pflanzensystem Ruth ist nicht nur nützlich, sondern auch optisch ein Blickfang.

Basilikum für die Pasta, Schnittlauch für das Butterbrot oder Rosmarin für die Ofenkartoffeln - frische Kräuter veredeln so manches Gericht. Doch in vielen Stadtwohnungen gibt es weder Garten noch Balkon, um die Kräuter lange am Leben zu halten.

Eine Gruppe von Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) möchte im Rahmen des 5-Euro-Businesswettbewerbs genau das überall in der Wohnung und zu jeder Jahreszeit möglich machen - mit "Ruth", einem hydroponischen Pflanzensystem. Dabei werden die Pflanzen automatisch mit Wasser, Licht und Nährstoffen versorgt. Neben dem Kräutergarten für Zuhause dient die viereckige Anlage aus Holz als schicke Wanddekoration.

Nur elf Wochen hatten die vier Studierenden Sina Steinmüller, Teresa Schmitt, Lukas Laubert und André Schweigert Zeit, ihre Idee zum Leben zu erwecken. Da jeder der vier aus einem anderen Studiengang kommt, konnten die verschiedenen Bereiche wie IT, Marketing, Finanzen und Fertigung je nach Stärke aufgeteilt werden.

Eine Gemeinsamkeit hatte das Team aber von Anfang an: das Faible für frische Kräuter. "Wir möchten besonders Menschen, die in Stadtwohnungen leben und keinen Zugang zu einem Garten haben, ein Stück Natur zurückgeben und dadurch ihr Wohnerlebnis optimieren", so Teresa Schmitt, die sich im Team um Marketing und Vertrieb kümmert. Das Team sieht in ihrem Pflanzensystem großes Potenzial. Das "Vertical Farming", also der Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel in mehrstöckigen Gebäuden als Folge der zunehmenden Urbanisierung, wird auch in den eigenen vier Wänden immer gefragter.

Außerdem "wollten wir ein Produkt schaffen, das benutzt und nicht verbraucht wird, da es den wiederkehrenden Kauf von Pflanzen vermeidet", so Schmitt. Um neben einem nachhaltigen Konsum auch eine nachhaltige Produktion zu erzielen, setzt das Team auf austauschbare Einzelteile und strebt für die Zukunft einen stärkeren Fokus auf Upcycling bei den Hölzern und Rohren an.

Im Rahmen des Business-Wettbewerbs hoffen sie nun auf den nötigen Erfolg. Bei dem Wettbewerb agieren Studierende parallel zum Studium für ein Semester als Unternehmer. Gemeinsam entwickeln sie eine Geschäftsidee und bekommen das nötige Fachwissen in Seminaren in den Bereichen Marketing, Projektmanagement und Recht vermittelt. Bei der Abschlussveranstaltung präsentieren die Gründerteams ihr Unternehmen vor einer fachkundigen Jury mit Vertretern aus Wirtschaft und Hochschule. Auf die drei Siegerteams warten Preise im Gesamtwert von bis zu 1800 Euro. Veranstaltet wird der Wettbewerb vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft. Regionaler Veranstalter ist die FAU.

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