Neue Auswertung

Fleischkonsum und Klimawandel: Das ist das umweltschädlichste Lebensmittel

9.8.2022, 21:03 Uhr
Die Umwelt- und Klimabilanz von Fleischprodukten ist oftmals sehr schlecht.

© MANUEL GEISSER via www.imago-images.de Die Umwelt- und Klimabilanz von Fleischprodukten ist oftmals sehr schlecht.

Ein Team unter der Leitung von Forschern der Universität Oxford hat eine Methode entwickelt, um die Auswirkungen auf die Umwelt von im Einzelhandel erhältlichen Lebensmitteln und Getränken abschätzen zu können. Im Rahmen der Studie wurden über 57.000 Lebensmittel im Vereinigten Königreich und Irland untersucht. Im Fokus standen unter anderem die Auswirkungen der Produkte auf Treibhausgasemissionen, Landnutzung und Wasserverbrauch. Fleisch-, Fisch- und Käseprodukte schnitten dabei am schlechtesten ab.

Dass die Produktion von tierischen Erzeugnissen zu den Hauptgründen für die menschengemachte Klimakrise gehört, ist keine neue Erkenntnis. Wenn es aber um einzelne verarbeitete Lebensmittel mit zahlreichen Inhaltsstoffen und deren Umweltauswirkungen geht, wird es spannend.

"Zum ersten Mal haben wir eine transparente und vergleichbare Methode zur Bewertung des ökologischen Fußabdrucks von verarbeiteten Lebensmitteln mit mehreren Zutaten", freut sich Co-Autor Peter Scarborough. "Diese Arten von Lebensmitteln machen den größten Teil unserer Supermarkteinkäufe aus, aber bis jetzt gab es keine Möglichkeit, ihre Auswirkungen auf die Umwelt direkt zu vergleichen."

Das ist das umweltschädlichste Lebensmittel

Am schlechtesten schnitten in der Auswertung Produkte aus getrocknetem Rindfleisch wie beispielsweise Biltong oder Beef Jerky ab. Trockenfleisch-Produkte schafften es in den letzten Jahren auch immer mehr in deutsche Supermärkte.

In der Regel schnitten Produkte aus Fleisch, Fisch und Käse schlechter ab. Besonders umweltfreundlich sind laut der Studie unter anderem Produkte aus Obst, Gemüse und Brot und ab. Auch Softdrinks haben der Auswertung nach eine eher geringe Umweltbelastung.

Anlass für die Studie war unter anderem das Fehlen detaillierter Informationen über die Umweltauswirkungen einzelner Produkte. Dies sei ein Hindernis für den Übergang zu umweltverträglicheren Lebensmittelsystemen, so die Forscher. Die Auswertung soll ein erster Ansatz zur Überwindung dieser Barriere darstellen.

"Durch die standardisierte Abschätzung der Umweltauswirkungen von Lebensmitteln bietet unser Ansatz einen Schritt, um Verbrauchern und politischen Entscheidungsträgern eine fundierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen" heißt es in dem Forschungsartikel.

Klima- und Umweltaspekte wichtig beim Essen

Die Studie dürfte auch hierzulande von Interesse sein, hatten im diesjährigen Ernährungsreport des Bundesernährungsministeriums immerhin 84 Prozent der Befragten angegeben, dass Ihnen Klima- und Umweltaspekte bei der Ernährung wichtig oder sehr wichtig sind.

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