Krimikomödie

"Guglhupfgeschwader": Wenn der Eberhofer auf die Mafia trifft

4.8.2022, 09:27 Uhr
Die Hauptrolle spielt zwar Sebastian Bezzel als Dorfpolizist Franz Eberhofer, doch woher die achte Folge ihren Titel hat, sieht man hier: das "Guglhupfgeschwader" rund um Oma Eberhofer (Enzi Fuchs, Mitte).

© Constantin Film Verleih / Bernd Schuller Die Hauptrolle spielt zwar Sebastian Bezzel als Dorfpolizist Franz Eberhofer, doch woher die achte Folge ihren Titel hat, sieht man hier: das "Guglhupfgeschwader" rund um Oma Eberhofer (Enzi Fuchs, Mitte).

In der mittlerweile achten Eberhofer-Krimi-Verfilmung kracht es gewaltig. Erst im Lotto-Laden von Otto, in dem ein Molotowcocktail landet, später auf dem Hof von Franz Eberhofer, der mit seinen Ermittlungen einer kriminellen Bande in die Quere gekommen ist. Und dann ist da noch die Sache mit dem verschwundenen millionenschweren Lottoschein.

Dabei könnte sich Dorfpolizist Eberhofer (Sebastian Bezzel) eigentlich auf sein Dienstjubiläum freuen. Doch leider bekommt er es vorher nicht nur mit unverhofftem (Familien-)Zuwachs zu tun, sondern auch mit Glücksspiel und dem organisierten Verbrechen. Die Mafia in Niederkaltenkirchen? Das gab's bislang noch nicht.

Stefanie Reinsperger ist neu dabei

Neu im eingeschworenen Team ist die Österreicherin Stefanie Reinsperger, dem deutschen Fernsehpublikum auch als Dortmunder "Tatort"-Kommissarin Rosa Herzog bekannt. In "Guglhupfgeschwader" ist sie die neue Freundin von Kaufhausdetektiv Rudi (Simon Schwarz) – was Eberhofer gar nicht passt, möchte der seinen besten Freund doch lieber selbst herumkommandieren. Auch mit Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) hat er mal wieder Stress, nicht zuletzt, weil Eberhofer sich als wenig zuverlässiger Vater des kleinen Paul erweist.

Mit ihrem sehr pointierten Spiel bringt Reinsperger eine neue Facette in die Serie. Als Theresa nimmt sie sich energisch des Dauerpechvogels Rudi an – und setzt wie Susi den Macho-Allüren Eberhofers hartnäckigen Widerstand entgegen. Regisseur Ed Herzog inszeniert das Amüsante wie das Derbe gewohnt souverän und hat auch leise Momente parat. Etwa wenn Eberhofer seinem toten Hund Ludwig nachtrauert, an dessen Stelle nun Hinkelotta treten soll. Dazu gibt es jede Menge Sprüche, die nicht immer politisch korrekt sind, aber von den Frauen klug gekontert werden.

Manches treibt der Film arg auf die Spitze, etwa wenn Klempner Flötzinger (Daniel Christensen) davon träumt, was er mit einem Millionen-Lotto-Gewinn anstellen könnte. Einen Flötz-Tower mit 17 Stockwerken errichten? Niederkaltenkirchen in Flötzville umbenennen? Doch bei aller Übertreibung driftet "Guglhupfgeschwader" nie in Klamauk ab. Stattdessen können sich die Zuschauer in den vertrauten Figuren wiederfinden.

Ein Sommer ohne Eberhofer? Für Fans kaum vorstellbar, auch wenn Corona 2021 eine neue Episode vereitelte. Und der Nachschub ist vorerst gesichert. Elf Eberhofer-Krimis hat Rita Falk schon veröffentlicht, der zwölfte ist in Arbeit. Und danach? Das ließ Falk offen, als sie der Süddeutschen Zeitung kürzlich gestand: "Inzwischen habe ich alle Motive durch, alle Tatwaffen verwendet. Da wird das Eis langsam dünn".

(97 Min.; Bezzel, Schwarz und Rita Falk sind am Montag nach den Vorstellungen um 20.45 Uhr im Cinemagnum und um 21.15 Uhr im Kino 1 zu Gast im Nürnberger Cincittà)

In diesen Kinos läuft der Film.

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