Drama neu im Kino

"Schwestern - Eine Familiengeschichte": Verschollen in Afrika

30.12.2021, 09:27 Uhr
Maïwenn (links) als Norah, Isabelle Adjani als Zorah und Rachida Brakni als Djamila (rechts) leiden unter den traumatischen Ereignissen ihrer Kindheit.

© Marcel Hartmann/Studiocanal GmbH/dpa Maïwenn (links) als Norah, Isabelle Adjani als Zorah und Rachida Brakni als Djamila (rechts) leiden unter den traumatischen Ereignissen ihrer Kindheit.

Eine ganze Generation ist es nun bereits her, dass der kleine Bruder der Schwestern Norah, Zorah und Djamila nach Algerien verschleppt wurde. Seit 29 Jahren leben die Schwestern in der Hoffnung, ihn vielleicht doch noch einmal wiedersehen zu können.

Zorah, die älteste der drei, beschließt eines Tages, ein Theaterstück aufzuführen, das auf die grausamen, traumatischen Ereignisse der gemeinsamen Kindheit zurückgeht. Eine Idee jedoch, die in diesem Spielfilm nicht in der ganzen Familie auf Gegenliebe stößt.

Belastende Vergangenheit

Schließlich muss die Familie erfahren, dass der Vater, der den Bruder einst ins gerade erst entkolonialisierte Algerien entführte hatte, im Sterben liegt. Die Schwestern beschließen daraufhin, in das nordafrikanische Land zu reisen, um dort vielleicht doch noch auf ihren Bruder zu stoßen. Jede von ihnen versucht auf ihre eigene Weise mit der belastenden Vergangenheit umzugehen. Dabei wissen die so unterschiedlichen Frauen, dass sie ihre Differenzen überwinden müssen, um gemeinsam ihr Ziel erreichten. Auch daraus saugt der Film seine Spannung.

Der teils im heutigen Algerien eingefangene Film ist bereits das dritte und sehr persönliche Spielfilm-Werk der Regisseurin Yamina Benguigui. Benguigui, geboren Mitte der 1950er Jahre im französischen Lille, hat selbst algerische Wurzeln. Bekannt wurde die französische Regisseurin, Produzentin und Politikerin unter anderem durch ihre Fernsehserie "Aïcha", für die sie mit dem "Civis - Europas Medienpreis für Integration" ausgezeichnet wurde.

In "Schwestern - Eine Familiengeschichte", geht es nun u. a. um die Stellung von in Frankreich geborenen Immigrantinnen und Immigranten, um ihren Kampf um Rechte und auch um das spezielle Gefühl, gänzlich verschiedenen Orten zuzugehören. In den drei Hauptrollen spielen Isabelle Adjani, Maïwenn und Rachida Brakni. (99 Min.)

In diesen Kinos läuft der Film.

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