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Beim eigenen Abschied in den Ruhestand dirigierte Ulrike Opfermann-Schmidt, Rektorin der Luise-Leikam-Grundschule in Fürth, das Kanonsingen mit den versammelten Gästen.
© Christiane Lehner
Beim eigenen Abschied in den Ruhestand dirigierte Ulrike Opfermann-Schmidt, Rektorin der Luise-Leikam-Grundschule in Fürth, das Kanonsingen mit den versammelten Gästen.

Seit der Schulgründung dabei

Bunte Ballons im Gottesdienst: So verabschiedete die Fürther Luise-Leikam-Schule ihre Rektorin

"Make them feel successful!" - Kinder zu befähigen, sich erfolgreich zu fühlen, das ist der Pädagogin Ulrike Opfermann-Schmidt stets ein Herzensanliegen gewesen. Nach 39 Jahren im Schuldienst, zuletzt als Rektorin der Fürther Luise-Leikam-Schule, verabschiedete sie sich nun in den Ruhestand. Als Gründungsrektorin der evangelischen Grundschule habe sie die Atmosphäre der Einrichtung entscheidend mitgeprägt und wesentliche Schwerpunkte gesetzt, wie es in der Pressemitteilung des evangelischen Dekanats heißt. Musik und Theater mit Kindern und für die Kinder seien ihr Ding gewesen, ebenso das Planen und Durchführen von Projekten, das Einladen und Versorgen von Schulgästen, die Beratung von Eltern in schwierigen Situationen. Jetzt ist die Vollblutpädagogin in den Ruhestand verabschiedet worden.

"Für die Schule ist sie wirklich ein großer Glücksfall gewesen", sagte Fürths evangelischer Dekan Jörg Sichelstiel, Vorstand der Schule, im fröhlichen Abschiedsgottesdienst. Die Südstadtkirche St. Paul war zu diesem Anlass bis auf die letzte Bank voll besetzt mit Schulkindern, dem Lehrerkollegium, Eltern und Ehrengästen. Bunte Luftballons in den Logofarben der Schule platzten, als die Schülerinnen und Schüler ihnen mit spitzen Stangen auf die Pelle rückten. Die darin verborgenen Begriffe dienten als Impulsgeber für die mit Stoppuhr getakteten, sekundenknappen Grußworte. Mit Herzblut, Engagement und großer Begeisterung, so hieß es dann, sei sie seit dem Start der Grundschule im Jahr 2012 Rektorin gewesen.

Unter ihrer Leitung ist die Schule von einer einzigen Klasse zu einer voll ausgebauten Einrichtung mit aktuell acht Klassen angewachsen. Neben dem Einzug in das Schulgebäude in der Benno-Mayer-Straße im Jahr 2014 gehören zu den Highlights ihres Rektorats die vielen Unternehmungen mit den Kindern, das Aufsuchen von außerschulischen Lernorten und das Jubiläum zum 100. Geburtstag der Namensgeberin Luise Leikam im Jahr 2023. Schulische Aktionen wie der Fürther Lesefrühling, die Musische Woche und der Aktionstag Musik sind ihr zentrale Aktivitäten gewesen, insbesondere, weil hier die Verbindung zu den städtischen Schulen zutage getreten ist. Denn dass die Luise-Leikam-Schule als Privatschule die Fürther Schullandschaft ergänzt, hat Opfermann-Schmidt gerne betont.

Wie viel ihr der schulische Fokus auf Bewegung, Musik und Theater bedeutet, konnten die Gäste des Abschiedsgottesdienstes erleben: Begeistert dirigierte sie persönlich die Gottesdienstband und animierte zum Kanonsingen. Fröhliche Songs mit selbst getexteten Versen brachten den Dank von Eltern, Schülern und Lehren zum Ausdruck. Nach dem persönlichen Segen unter Handauflegung durch Jörg Sichelstiel nahm sie unter warmem Beifall Platz auf einer Holzbank, die ihr als "Rentnerbänkchen" vom Kollegium überreicht wurde.

Klar ist vermutlich allen: Lang wird sie darauf nicht sitzen. Denn ganz aufhören kann die Pädagogin nicht. Sie brauche schon eine Perspektive, gibt sie zu. Für die nächsten Projekte möchte sie allerdings nur noch im Umkreis ihres Zuhauses mit dem Fahrrad unterwegs sein. Erstmal startet sie bei einer Psychologin als Lerncoach, um Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche zu fördern. Die neue Schulleiterin an der Luise-Leikam-Schule wird Steffi Reichel sein, bislang Konrektorin an der Henry-Dunant-Schule in Nürnberg.

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