Info-Veranstaltung am Donnerstag

"Es reicht": 400 Bürger protestierten in Zirndorf gegen geplante Flüchtlingsunterkunft

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

E-Mail zur Autorenseite

Armin Leberzammer

E-Mail zur Autorenseite

27.7.2023, 14:36 Uhr
„Es reicht“: Demonstranten machten am Montagabend deutlich, dass sie „keine weiteren Aufnahmestationen“ in Zirndorf wollen.

„Es reicht“: Demonstranten machten am Montagabend deutlich, dass sie „keine weiteren Aufnahmestationen“ in Zirndorf wollen.

Die Stimmung in Zirndorf bleibt aufgeheizt: Nach Schätzungen der Polizei gingen am Montagabend rund 400 Menschen auf die Straße, um ihren Unmut über die geplante Flüchtlingsunterkunft am Rande der Altstadt sichtbar zu machen. Etwa 50 versammelten sich zu einer Gegendemonstration und forderten dabei mehr Toleranz ein.

"Bleiberecht für alle" wurde etwa verlangt, "Es reicht!" war dagegen als Parole der Gegner des Heims auf einer Papptafel zu lesen. Man wolle keine weiteren Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge zusätzlich zum seit lange bestehenden Ankerzentrum in der Rothenburger Straße mit seinen rund 400 Betten.

Zum Hintergrund: Der städtische Bauausschuss von Zirndorf hatte bereits am 11. Juli einer Nutzungsänderung für das Anwesen Sternstraße 10 zugestimmt. Ehemalige Werkstätten sollen umgewidmet und eine Mehrfamilienhausanlage saniert werden, um sie als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber nutzen zu können. Vor einer Woche war es in einer Bürgerfragestunde vor der Stadtratssitzung in der Paul-Metz-Halle deswegen zu teils erbosten Wortmeldungen gekommen. Mehrfach wurde moniert, die Öffentlichkeit werde in der Angelegenheit außen vor gelassen.

Zwingel verwies darauf, dass die Ausschusssitzung wie immer öffentlich abgehalten worden sei und auch er selbst erst wenige Tage zuvor von dem Antrag erfahren habe. Forderungen nach einem Bürgerentscheid dazu wies er zurück, da nicht die Stadt, sondern das Landratsamt sowie die Regierung von Mittelfranken für die Unterbringung von Geflüchteten zuständig ist. Angesichts dieser Rechtslage habe der Bauausschuss sein Einvernehmen auch gar nicht verweigern können. Eine Aussage, die er in den anderthalb Stunden der Fragestunde mehrfach wiederholte und die genauso oft mit lautem Missfallen beantwortet wurde. Die Gegner der Unterkunft verwiesen auf ihre Sicherheitsbedenken.

Info-Veranstaltung: Ausweis mitbringen

Noch in der Fragestunde sagte die Stadtspitze zu, Vertreter des Landratsamts und der Regierung von Mittelfranken zu einer Info-Veranstaltung einzuladen. Schnell erfüllt sie nun das Versprechen: An diesem Donnerstag, 27. Juli, sollen die Bürgerinnen und Bürger ab 19 Uhr in der Turnhalle der Realschule Zirndorf, Jakob-Wassermann-Straße 1, Antworten auf ihre Fragen bekommen.

Aus Kapazitätsgründen richte sich die Veranstaltung "nur an Bürger und Institutionen aus Zirndorf und Oberasbach", heißt es in der Ankündigung der Stadt Zirndorf. Wer kommt, wird gebeten, ein amtliches Ausweisdokument dabei zu haben. Damit, so darf man vermuten, soll verhindert werden, dass Rechtspopulisten Menschen auch aus anderen Orten ermutigen, zu kommen, um den Termin für ihre Zwecke zu nutzen.