Diesmal war der Siegfried krank

"Götterdämmerung" in Bayreuth: Wieder stand eine Premiere auf der Kippe - Sänger wurde eingeflogen

Thomas Heinold

Kultur/ Leben

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6.8.2022, 05:57 Uhr
Clay Hilley handelte ohne zu Zögern: Schnell hatte er den Koffer gepackt und war vom Urlaub im italienischen Bari nach Bayreuth geflogen, um in der Premiere der "Götterdämmerung" den erkrankten Siegfried-Sänger zu ersetzen.

© Foto: Deutsche Oper Berlin Clay Hilley handelte ohne zu Zögern: Schnell hatte er den Koffer gepackt und war vom Urlaub im italienischen Bari nach Bayreuth geflogen, um in der Premiere der "Götterdämmerung" den erkrankten Siegfried-Sänger zu ersetzen.

Nur mit viel Glück - und dem Organisationstalent von Festspielchefin Katharina Wagner - konnten die Premieren des neuen "Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen in diesem Jahr zu Ende gespielt werden. Am Freitag stand die vierte und letzte Oper, die "Götterdämmerung" auf der Kippe. Stephen Gould, der für die Rolle des Siegfried vorgesehen Sänger, erkrankte kurzfristig. Ein als Ersatz vorgesehener Sänger war ebenfalls krank.

Zum Glück war Clay Hilley gesund - und vor allem bereit, seinen Urlaub im italienischen Bari zu unterbrechen. Hilley hatte als Siegfried an der Deutschen Oper Berlin Erfolge gefeiert, nun stieg er kurzerhand in den Flieger, landete in Bayreuth und wurde quasi über Nacht in die Inszenierung von Valentin Schwarz und das musikalische Konzept von Cornelius Meister eingearbeitet.

Erst am Montag konnte die Premiere der "Walküre" nur dank einer spektakulären Rettungsaktion zu Ende gespielt werden: Wotan-Sänger Tomasz Konieczny war von einem zusammenbrechenden Fernsehsessel gestürzt und konnte die Vorstellung nicht zu Ende spielen. Zum Glück war Michael Kupfer-Radecky, eigentlich der Sänger des Gunther in der "Götterdämmerung", kurzfristig greifbar. Binnen einer normalen Festspielpause von einer Stunde schlüpfte er in das entsprechende Kostüm und spielte und sang die Partie des Wotan im Schlussakt.

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