Besorgnis wächst

Giftnotruf wegen Vitamin D: Anfragen aufgrund von Überdosierung steigen

23.12.2022, 13:07 Uhr
Eine Person hält Tabletten und Vitaminpräparate von Calcium, Vitamin D und Magnesium in der Hand.

© Fernando Gutierrez-Juarez/dpa/Symbolbild Eine Person hält Tabletten und Vitaminpräparate von Calcium, Vitamin D und Magnesium in der Hand.

Vitamin D sorgt für starke Knochen und ist wichtig, damit das Immunsystem seinen Dienst tun kann. Der menschliche Körper bildet Vitamin D unter Sonneneinfluss selbst. Deswegen ist es auch als das Sonnenhormon bekannt - und deshalb haben viele Menschen insbesondere im Winter einen Mangel an Vitamin D. Nimmt man hochdosierte Vitamin-D-Präparate zu sich, kann das aber auch negative Folgen haben. Dazu gibt es immer mehr Anfragen beim Giftnotruf.

Das Giftinformationszentrum in Erfurt hat in diesem Jahr bereits 162 derartige Fälle und damit 31 mehr als 2021 verzeichnet, sagte die Leiterin des Giftinformationszentrums in Erfurt, Dagmar Prasa, der Deutschen Presse-Agentur. Auf der Rangliste der bei den Anrufen am häufigsten betroffenen Arzneimittel sei Vitamin D von Platz 69 im vergangenen Jahr auf nunmehr Platz 17 vorgerückt.

Möglicherweise hänge das mit Corona zusammen und der Auffassung, dass Vitamin D besser vor Infektionen schütze, sagte Prasa. Es seien zum Teil sehr hoch dosierte Präparate auf dem Markt - auch als Nahrungsergänzungsmittel. "Wenn man sich da in der Dosierung vertut und statt einem Tropfen einen Milliliter nimmt, hat man doch schon eine deutliche Überdosis", sagte Prasa.

Bei Vitamin D sei eine einmalige Überdosierung relativ ungefährlich. "Das wird zum Problem, wenn man das jeden Tag machen würde", sagte die Apothekerin. Eine chronische Überdosierung führe dazu, dass der Kalziumspiegel im Blut ansteige und das ziehe weitere Folgen nach sich. So könne es zu Herzrhythmusstörungen kommen und auch Nierenschädigungen seien möglich. Die meisten Anfragen betrafen laut Prasa aber eine einmalige, versehentliche Überdosierung oder dass Kinder sich selbst bedient hatten.

Das Giftinformationszentrum in Erfurt wird von den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam betrieben.

Mehr zu Vitamin-D-Überdosierung können Sie in unserem Beitrag lesen.