Boom in der Pandemie

Sauna-Fans holen sich Hitzekabinen nach Hause

19.1.2022, 15:10 Uhr
Sauna-Fans holen sich Hitzekabinen nach Hause

© Christin Klose/dpa-tmn

"Während die öffentlichen Saunabäder pandemiebedingt 30 bis 50 Prozent Umsatzeinbußen verschmerzen müssen, haben Hersteller mit privaten Saunas 15 bis 20 Prozent höhere Verkaufserlöse", sagt Rolf-Andreas Pieper, Mitglied im Präsidium des , der Deutschen Presse-Agentur.

Viele Menschen wollten in der Pandemie demnach nicht auf ihr gesundheitsorientiertes Hobby verzichten. Der Deutsche Sauna-Bund mit Sitz in Bielefeld hat gut 1000 Mitglieder, vor allem Bäderbetreiber.

Günstigere Saunakabinen für den Privatbereich

Den Zuwachs bei Privat-Saunas zeigten auch Daten des Statistischen Bundesamtes, sagt Thorsten Damm vom Bundesfachverband Saunabau, Infrarot- und Dampfbad in Wiesbaden. Zwar sei in Pandemiezeiten wegen der Schließungen weniger in große Saunaanlagen investiert worden, dafür hätten sich viele Nutzer zu Hause eine Sauna eingebaut.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 hätten 13 deutsche Hersteller im ersten Halbjahr 2021 bei Saunakabinen aus Holz eine Steigerung der Stückzahlen von 118 Prozent verzeichnet. Es seien deutlich mehr Kabinen eingebaut worden, aber im Schnitt weit günstigere als 2020, also eher im Privatbereich.

Nach Angaben des Deutschen Sauna-Bundes bezeichneten sich vor der Pandemie knapp 31 Millionen Menschen bundesweit als Saunagänger, von ihnen nutzten laut Pieper 16 Millionen Saunen in öffentlichen Bädern.

Im niedersächsischen Lüneburg zum Beispiel hat Indra Küster während des Corona-Lockdowns eine Sauna selbst gebaut, die sie inzwischen an vier Tagen in der Woche vermietet. In Celle vermieten Gina Hoog und Timo Maurer eine mobile Fass-Sauna, derzeit noch als Nebengewerbe. Die Geschäftsidee habe in der Pandemie einen starken Schub bekommen, sagen die beiden Gründer.