Protestmarsch und Mahnwache

Gedenken an Opfer und Geiseln nach Hamas-Angriff vor einem Jahr: Das ist in Nürnberg geplant

1.10.2024, 19:07 Uhr
Nürnberg , am 11.10.2023 Ressort: Lokales Foto: Stefan Hippel Kornmarkt, Israel Solidaritätskundgebung,

© Stefan Hippel Nürnberg , am 11.10.2023 Ressort: Lokales Foto: Stefan Hippel Kornmarkt, Israel Solidaritätskundgebung,

Ein Jahr nach dem grauenvollen Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gedenkt Nürnberg den 1.200 ermordeten Opfern. Außerdem soll an die 101 Geiseln erinnert werden, die bis heute von der Hamas im Gazastreifen gefangen gehalten werden. Ein Schweigemarsch der Bewegung "RunForTheirLives" (R4TL) zum Andenken an die Gefangenen beginnt am Montag, 7. Oktober, um 17.45 Uhr am Hauptmarkt und schließt nahtlos an eine Mahnwache am Ehekarussell auf dem Ludwigsplatz um 18.30 Uhr.

Organisiert wird das Andenken von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Nürnberg-Mittelfranken, R4TL und der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN). Zwar hätten die Terrororganisation Hamas den Krieg gegen Israel längst verloren, sie seien jedoch nicht bereit, die unschuldig verschleppten Geiseln, darunter Säuglinge, Kinder, Frauen und Senioren, bedingungslos freizulassen und die militärische Niederlage einzugestehen, heißt es in einer Ankündigung für die Demo.

"Der durch die Hamas ausgelöste Krieg hat den Menschen in Israel und in Gaza viel Leid gebracht", sagt Jo-Achim Hamburger. Nun werde auch der Libanon in Mitleidenschaft gezogen, erklärt der Vorsitzender der IKGN. "Aus Solidarität mit dem jüdischen Staat und zum Andenken an die Ermordeten des Hamas-Terrors sowie den verbliebenen Geiseln in Gaza, rufen wir daher alle Nürnbergerinnen und Nürnberger dazu auf, das Andenken an die Opfer des 7. Oktobers wachzuhalten"

Demos bis Geiseln frei sind

Genau das tut Michael Sailer mehrmals im Monat. Er organisiert den Protest von RunForTheirLives in Nürnberg. Seit vielen Wochen geht die Gruppe mit mal 20, mal 60 Teilnehmern durch die Stadt. Sie fordern die Freilassung der Geiseln. "Am 7. Oktober ist es daher von ganz besonderer Bedeutung, dass sich viele Menschen anschließen, damit unsere Forderung nicht übersehen und überhört werden kann."

Das wünscht sich auch Nicolai Makosch. Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Nürnberg-Mittelfranken erinnert an "ein furchtbares Jahr, das hinter uns liegt". Und für viele so weitergeht. "Noch immer müssen Familienangehörige Tag und Nacht mit der Vorstellung verbringen, wie es ihren Liebsten in diesem Moment ergehen muss, und ob sie sie je wiedersehen werden." Das zerrei´ße ihm gerade beim Gedanken an die Kinder das Herz.

"Unsere Welt ist an diesem Tag eine andere geworden", findet Makosch. Hass, Zerstörung und Gewalt seien Alltag geworden, "auch in Deutschland". Mit der Mahnwache geben die Organisatoren allen Betroffenen das Versprechen, "dass wir nie aufgeben werden, bis die Geiseln frei und zurück bei ihren Familien sind". Sie sollen bei der Demo auch zu sehen sein: Ihre Bilder und die der Opfer werden auf einer Leinwand zu sehen sein.

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