Vierbeiner unter dem Weihnachtsbaum

"Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke": Nürnberger Tierheim verhängt Vermittlungsstopp

Lisa Krüger

E-Mail zur Autorenseite

22.12.2022, 06:00 Uhr
Ein Hund als Weihnachtsgeschenk ist für viele ein Traum - häufig zum Leid der Vierbeiner.  

© via www.imago-images.de Ein Hund als Weihnachtsgeschenk ist für viele ein Traum - häufig zum Leid der Vierbeiner.  

Alle Jahre wieder: Das Tierheim Nürnberg verhängt in der Weihnachtszeit einen Vermittlungsstopp für seine Schützlinge. Dadurch wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhindern, dass Menschen die Tiere leichtfertig zum Fest verschenken. In einem Facebook-Post verkündet das Tierheim diese Entscheidung. Ab 19.12.2022 bis 2.1.2023 werden keine Tiere mehr vermittelt.

In dem Post weist das Tierheim deutlich daraufhin, dass die Weihnachtszeit viel zu turbulent und somit keine geeignete Zeit für die Eingewöhnung eines Tieres ist. Dafür brauchen die Vierbeiner nämlich viel Ruhe und vor allem Zeit. Die einzige Ausnahme sei die Vermittlung von Partnertieren. Wenn ein Tier stirbt und das andere alleine ist, sollen sich Betroffene telefonisch melden, heißt es in dem Beitrag. Aber auch hier kontrolliere das Tierheim, ob ein Partnertier tatsächlich vorhanden ist.

Immer wieder versuchen Menschen die Tiere extra während der Feiertage zu adoptieren. Das Tierheim bleibt jedoch strikt: "Wir bitten darum, uns die jährlich wiederkehrende leidige Diskussion zu ersparen, dass man Weihnachten ja soo viel Zeit zum Eingewöhnen hat und ansonsten das ganze Jahr keinen Urlaub - das bringt dem Tier dann auch nichts", heißt es in dem Post.

Die Reaktionen auf dieses Vorhaben sind durchwachsen. "Sehr gute Entscheidung", kommentiert jemand. "Pauschalisieren hilft nicht. Wir haben unsere Tierschutzhunde IMMER über Weihnachten geholt. Wir sind beide dann mindestens drei Wochen zuhause. Firma zu. Keine Partys, keine Feiern mit vielen Personen", entgegnet eine Frau.

Tierschutzbund appelliert an Vernunft

Doch so verantwortungsbewusst sind nicht alle. Viele möchten ihren Lieben mit einem kleinen Kätzchen oder einem Welpen unter dem Weihnachtsbaum eine Freude machen. Was viele dabei außer Acht lassen: Mit einem Tier holt man sich ein großes Stück Arbeit und Verantwortung ins Haus und die Anschaffung sollte gut überlegt sein.

Knabbert das vierbeinige Weihnachtsgeschenk die Möbel an oder verrichtet sein Geschäft in der Wohnung, holt das viele wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Die überforderten Besitzerinnen und Besitzer bringen die Tiere dann ins Tierheim oder setzen sie aus. Der Tierschutzbund appelliert daher an die Vernunft der Menschen. Ratgeberlektüren über die artgerechte Haltung oder Spielzeug für zukünftige Haustiere als Weihnachtsgeschenke seien die bessere Wahl.

2 Kommentare