
Burnout bei SPD-Politiker
Ärzte in Sorge: Altkanzler Schröder begibt sich in Klinik
Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich wegen einer Burnout-Diagnose in klinische Behandlung begeben. Das teilte Schröders Anwalt der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Zuletzt hatte Mitte Januar die krankheitsbedingte Absage Schröders im Schweriner Landtags-Untersuchungsausschuss zum Bau der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 Spekulationen um seinen Gesundheitszustand befördert.
Sein behandelnder Arzt bescheinigt dem 80 Jahre alten Politiker in einer der dpa vorliegenden Stellungnahme für den Untersuchungsausschuss ein "typisches Burnout-Syndrom mit dem Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel". Der Altkanzler leide auch an "Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie Schlafstörungen".
Gerhard Schröder hat Burnout: "Belastungen nicht gewachsen"
Schröder sei "weder aktuell noch in absehbarer Zeit den körperlichen und psychischen Belastungen durch eine längere - insbesondere öffentliche - Befragung in einem Untersuchungsausschuss gewachsen". Schröders Anwalt bat im Namen der Familie die Öffentlichkeit ausdrücklich darum, die Privatsphäre des Erkrankten zu respektieren.
Schröder wird im April 81. Vor gut einer Woche hatte der frühere Regierungschef (1998 bis 2005), der nach seiner Kanzlerschaft als Lobbyist bei den mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee einstieg, eine Aussage vor dem Untersuchungsausschuss in Schwerin aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vor drei Jahren grenzt die SPD-Führung den früheren Parteivorsitzenden aus, weil sie ihm zu große Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin vorwirft. Ein Parteiausschlussverfahren deswegen scheiterte allerdings.
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