Keine Geisterspiele mehr

Corona-Regeln in Bayern: Söder will Lockerungen für Kultur und Sport beschließen

25.1.2022, 08:42 Uhr
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will für Bayern Lockerungen für den Kultur- und Sportbereich beschließen.

© Sven Hoppe, dpa Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will für Bayern Lockerungen für den Kultur- und Sportbereich beschließen.

Das bayerische Kabinett will am Dienstag ab 09.00 Uhr über Lockerungen für Sport- und Kulturveranstaltungen im Freistaat beraten und entscheiden. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach den Bund-Länder-Beratungen am Montagabend erneut angekündigt, in beiden Bereichen mehr Zuschauer zulassen zu wollen - jeweils unter 2G-plus-Bedingungen und mit Maskenpflicht.

In Theatern, Kinos und bei anderen kulturellen Veranstaltungen sollen statt 25 voraussichtlich wieder 50 Prozent Zuschauer-Auslastung erlaubt werden. Und im Sport sind Hoffnungen auf ein Ende der Geisterspiele in Profi-Ligen groß. Für welche Sport-Events er Lockerungen will und mit wie vielen Zuschauern, dazu hatte Söder aber bisher nichts gesagt. Zudem sollen die Zugangsregeln für Angebote der Jugendarbeit gelockert werden.

Vereine in Existenznot

Söder argumentierte am Montagabend im BR Fernsehen: "Die Mehrzahl der Bundesländer, denken wir beispielsweise an den Fußball, hat die ganze Zeit Zuschauer, und zwar zum Teil viele." Es gehe um den Fußball, aber auch um Eishockey, Handball oder Basketball. "Einige der Vereine sind möglicherweise kurz vor der Existenzgefährdung", sagte Söder. Deshalb müsse man hier nun einen "vernünftigen Weg" finden.

Söder rechtfertigt die Möglichkeit zu Lockerungen trotz massiv steigender Neuinfektionszahlen damit, dass die Omikron-Welle das Gesundheitssystem weit weniger belaste als die Delta-Variante zuvor.

Mehr als 25 Prozent Zuschauer

In der aktuellen bayerischen Corona-Verordnung heißt es, einem Bund-Länder-Beschluss vom Dezember folgend: "Zu großen überregionalen Sport-, Kultur- und vergleichbaren Veranstaltungen sind Zuschauer nicht zugelassen." Für alle anderen Veranstaltungen gilt, dass maximal 25 Prozent der Zuschauer-Kapazitäten genutzt werden dürfen.

Oliver Kahn vom FC Bayern München hofft nach Söders Signalen auf ein Ende der Geisterspiele. "Wir müssen vernünftige Lösungen für alle Lebensbereiche finden, also auch für den Sport. Ich hoffe sehr, dass das bayerische Kabinett bei seiner Sitzung am Dienstag Möglichkeiten und Chancen bespricht – und entsprechende Entscheidungen trifft", sagte der Bayern-Vorstandschef der Deutschen Presse-Agentur.

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