Corona und Energiekrise

Markus Söder wettert bei "maischberger": "Ich darf doch sagen, was ich will"

12.9.2022, 14:34 Uhr
Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern.

© IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern.

Der Ministerpräsident war zuletzt auf bayerischen Volksfesten ohne Maske zu sehen, deshalb auch die Frage von Moderatorin Sandra Maischberger - "Team-Vorsicht" oder "Team-Gaudi"? Woraufhin die Antwort von Söder "Team-Angemessen" lautete.

Die Erklärung des bayerischen Ministerpräsidenten folgte prompt: Es soll nun jeder selbst entscheiden, ob man das Oktoberfest besucht oder nicht, denn die aktuelle Corona Lage sei eine Phase der Eigenverantwortung. Weiter erklärte er, dass "die Gefährdungssituation eine ganz andere ist als noch vor einem Jahr", da es gerade keine hohe Belastungen von Krankenhäusern gibt.

Ein weiteres Thema, das debattiert wurde, ist die aktuelle Energiekrise: Bayern ist dafür, das planmäßige Abschalten der drei bestehenden Atomkraftwerke in Deutschland zu verschieben. Begründet wird dies von Söder folgendermaßen: "Wenn wir jetzt die Kraftwerke abstellen, dann wird neben einem Wärmeproblem auch das Stromproblem ausgeweitet."

Bei diesem Punkt folgte ein hitziges Duell zwischen Söder und Maischberger. Der Ministerpräsident wird mit einem Video konfrontiert, das vor zehn Jahren veröffentlicht wurde. Dort geht es um die gemeinsame Entscheidung mit Horst Seehofer, bis 2022 alle Kraftwerke im Inland abzuschalten. So auch die Frage seitens der Gastgeberin: "Das Risiko würden Sie jetzt einfach eingehen?"

Der Politiker erklärt, dass es sich damals um das Kraftwerk Isar 1 handelte und dieses gegen Flugabstürze nicht sicher war. Um seine Argumentation für die Atomkraftverlängerung fortzuführen, stellt er die Gegenfrage: "Kann man das wirklich riskieren, Strom für 10 Millionen Haushalte abzustellen, zu hoffen, dass andere europäische Partner das machen und die Wahrheit ist, die Europäer sagen alle: "Bitte Deutschland, lasst diese Kernkraftwerke am Netz, um die europäische Netzstabilität zu erhalten".

Die gelieferten Antworten waren für Sandra Maischberger wohl ungenügend, so wurde im Laufe des Gesprächs immer wieder die Frage nach dem Risiko aufgeworfen. Irgendwann hat das auch dem standfesten CSU-Politiker gereicht und so konterte dieser: "Darf ich meine Antwort auch formulieren? Sie stellen die Fragen und ich versuche, die Antworten mit bestem Gewissen und Wissen zu geben. Ich darf doch sagen, was ich will in der Sendung."

Trotzdem beharrte die Moderatorin darauf, bei der Frage nach dem Risiko zu bleiben. Diese beantwortete Söder mit einer Abwägung. Seiner Meinung nach ist die Atomkraftverlängerung (um ein Jahr) das deutlich kleinere Übel im Vergleich zu potentiellen ungeheizten Wohnungen, Stromausfällen und möglichen Verlusten von Arbeitsplätzen.

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