Wer wird uns künftig regieren?

Regierungsbildung: Diese Politiker könnten Ministerposten ergattern

30.9.2021, 16:52 Uhr
Hubertus Heil (48, SPD): Der Soziologe ist seit 2018 Bundesminister für Arbeit und Soziales. Den Sozialdemokraten galt er während dieser Zeit immer als einer der großen Pluspunkt auf ihrer Kabinettsliste, denn er stand für wichtige Erfolge wie die Grundrente und die großzügigen Kurzarbeitsregelungen während der Pandemie. Es spricht vieles dafür, dass er dieses Schlüsselressort weiter leiten darf. Heil stammt aus der sozialdemokratischen Kaderschmiede Niedersachsen, die bereits Gerhard Schröder und Sigmar Gabriel hervorgebracht hat. Er könnte diese Traditionslinie fortsetzen.
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Der Mann aus der Kaderschmiede

Hubertus Heil (48, SPD): Der Soziologe ist seit 2018 Bundesminister für Arbeit und Soziales. Den Sozialdemokraten galt er während dieser Zeit immer als einer der großen Pluspunkt auf ihrer Kabinettsliste, denn er stand für wichtige Erfolge wie die Grundrente und die großzügigen Kurzarbeitsregelungen während der Pandemie. Es spricht vieles dafür, dass er dieses Schlüsselressort weiter leiten darf. Heil stammt aus der sozialdemokratischen Kaderschmiede Niedersachsen, die bereits Gerhard Schröder und Sigmar Gabriel hervorgebracht hat. Er könnte diese Traditionslinie fortsetzen. © via www.imago-images.de, imago images/Political-Moments

Heiko Maas (55, SPD): Die Bilanz des Saarländers als Außenminister ist höchst durchwachsen, viele sagen sogar: schlecht. Er konnte gegenüber der außenpolitisch höchst aktiven Bundeskanzlerin keine eigenen Akzente setzen und schaffte es nicht, bei den Bürgerinnen und Bürgern so populär zu werden, wie die meisten seiner Vorgänger. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit geht das Ressort an einen der Koalitionspartner, denn es gilt nach wie vor als ein Vorzeigeposten innerhalb der Regierung. Maas müsste also wechseln – zum Beispiel zurück zur Justiz (da war er schon zwischen 2013 und 2018 tätig).
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Der unglückliche Außenminister

Heiko Maas (55, SPD): Die Bilanz des Saarländers als Außenminister ist höchst durchwachsen, viele sagen sogar: schlecht. Er konnte gegenüber der außenpolitisch höchst aktiven Bundeskanzlerin keine eigenen Akzente setzen und schaffte es nicht, bei den Bürgerinnen und Bürgern so populär zu werden, wie die meisten seiner Vorgänger. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit geht das Ressort an einen der Koalitionspartner, denn es gilt nach wie vor als ein Vorzeigeposten innerhalb der Regierung. Maas müsste also wechseln – zum Beispiel zurück zur Justiz (da war er schon zwischen 2013 und 2018 tätig). © Felix Zahn/photothek.net via www.imago-images.de, imago images/photothek

Svenja Schulze (53, SPD): Die Umweltministerin machte lange Zeit den Eindruck, dass sie sich mit ihren Projekten innerhalb der Regierung nicht durchsetzen konnte. Sie galt als eine eher farblose Ressortchefin. Gegen Ende ihrer Amtszeit brachte sie noch zwei wichtige Gesetzesvorhaben durch das Parlament, die Novelle zum Klimaschutzgesetz und das Insektenschutzpaket. Das Umweltministerium darf Schulze ziemlich sicher nicht behalten, darauf werden die Grünen drängen. Aber es ist durchaus möglich, dass die Frau aus dem für die SPD wichtigen Bundesland NRW im Kabinett bleiben darf.
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Umwelt muss sie wohl abgeben

Svenja Schulze (53, SPD): Die Umweltministerin machte lange Zeit den Eindruck, dass sie sich mit ihren Projekten innerhalb der Regierung nicht durchsetzen konnte. Sie galt als eine eher farblose Ressortchefin. Gegen Ende ihrer Amtszeit brachte sie noch zwei wichtige Gesetzesvorhaben durch das Parlament, die Novelle zum Klimaschutzgesetz und das Insektenschutzpaket. Das Umweltministerium darf Schulze ziemlich sicher nicht behalten, darauf werden die Grünen drängen. Aber es ist durchaus möglich, dass die Frau aus dem für die SPD wichtigen Bundesland NRW im Kabinett bleiben darf. © Michael Kappeler/dpa

Saskia Esken (60, SPD): Wenn sie wollte, könnte sie als Parteivorsitzende jederzeit einen Platz in der Regierungsmannschaft beanspruchen. Die Frage ist, ob sie es will, denn damit würde sie sich auch ein wenig ihrer Unabhängigkeit berauben. Vermutlich dürfte sie sich für die Themen Digitalisierung und Bildung interessieren, aus denen man ein einflussreiches Ministerium „basteln“ könnte. Mit ihrem Ergebnis bei sich zu Hause als Direktkandidatin hat sie sich nicht unbedingt empfohlen. Sie erreichte in der baden-württembergischen CDU-Hochburg Calw gerade mal 17,23 Prozent der Stimmen.
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Geht die Chefin in das Kabinett?

Saskia Esken (60, SPD): Wenn sie wollte, könnte sie als Parteivorsitzende jederzeit einen Platz in der Regierungsmannschaft beanspruchen. Die Frage ist, ob sie es will, denn damit würde sie sich auch ein wenig ihrer Unabhängigkeit berauben. Vermutlich dürfte sie sich für die Themen Digitalisierung und Bildung interessieren, aus denen man ein einflussreiches Ministerium „basteln“ könnte. Mit ihrem Ergebnis bei sich zu Hause als Direktkandidatin hat sie sich nicht unbedingt empfohlen. Sie erreichte in der baden-württembergischen CDU-Hochburg Calw gerade mal 17,23 Prozent der Stimmen. © Emmanuele Contini via www.imago-images.de, imago images/Emmanuele Contini

Lars Klingbeil (43 , SPD): Ein Generalsekretär, der einen erfolgreichen Wahlkampf bestritten hat, gilt grundsätzlich als ministrabel. Das Amt als Parteimanager übt er bereits seit vier Jahren aus, das könnte ihm dann langsam auch reichen, zumal er die größte Herausforderung nun bewältigt hat. Klingbeil stammt aus der Familie eines Bundeswehrsoldaten. Er selbst hat zwar Zivildienst geleistet, interessiert sich aber seit jeher sehr für Verteidigungspolitik. Die Sozialdemokraten haben in dem Ressort in der Vergangenheit beliebte Minister wie Georg Leber und Peter Struck hervorgebracht.
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Ein "General" für die Bundeswehr

Lars Klingbeil (43 , SPD): Ein Generalsekretär, der einen erfolgreichen Wahlkampf bestritten hat, gilt grundsätzlich als ministrabel. Das Amt als Parteimanager übt er bereits seit vier Jahren aus, das könnte ihm dann langsam auch reichen, zumal er die größte Herausforderung nun bewältigt hat. Klingbeil stammt aus der Familie eines Bundeswehrsoldaten. Er selbst hat zwar Zivildienst geleistet, interessiert sich aber seit jeher sehr für Verteidigungspolitik. Die Sozialdemokraten haben in dem Ressort in der Vergangenheit beliebte Minister wie Georg Leber und Peter Struck hervorgebracht. © Müller-Stauffenberg via www.imago-images.de, imago images/Müller-Stauffenberg

Robert Habeck (52, Grüne): Bei der Kanzlerkandidatur musste er sich schweren Herzens hinter seiner Co-Vorsitzenden Annalena Baerbock einordnen. Nun könnte seine große Stunde schlagen. Gerüchten zu Folge gibt es Vereinbarungen, wonach er Vizekanzler werden könnte. Habeck bringt jahrelange Erfahrungen aus der Landespolitik mit. Er könnte ein großes Umweltressort (nach Wunsch der Grünen mit Vetorecht bei allen Projekten) übernehmen, aber auch am Finanzministerium hat er bereits Interesse gezeigt. Nach der SPD hat die Partei jedenfalls den zweiten Zugriff auf ein Wunschministerium.
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Habeck könnte Vizekanzler werden

Robert Habeck (52, Grüne): Bei der Kanzlerkandidatur musste er sich schweren Herzens hinter seiner Co-Vorsitzenden Annalena Baerbock einordnen. Nun könnte seine große Stunde schlagen. Gerüchten zu Folge gibt es Vereinbarungen, wonach er Vizekanzler werden könnte. Habeck bringt jahrelange Erfahrungen aus der Landespolitik mit. Er könnte ein großes Umweltressort (nach Wunsch der Grünen mit Vetorecht bei allen Projekten) übernehmen, aber auch am Finanzministerium hat er bereits Interesse gezeigt. Nach der SPD hat die Partei jedenfalls den zweiten Zugriff auf ein Wunschministerium. © via www.imago-images.de, imago images/Political-Moments

Annalena Baerbock (40, Grüne): So beliebt wie in früheren Zeiten ist das Außenministerium nicht mehr. Da galt es als der interessanteste Posten in der Regierung.  Aber noch immer ist das Ressort mit großem Ansehen verbunden. Ein Kanzler Olaf Scholz müsste sich zunächst mal stark innenpolitisch engagieren und hätte auf Anhieb nicht den internationalen Einfluss  einer Angela Merkel. Das wäre die große Chance einer Außenministerin Annalena Baerbock, zwischen den Hauptstädten der Welt zu pendeln. Sie könnte an eine Grünen-Legende anknüpfen: Joschka Fischer leitete das Außenamt von 1998 bis 2005.
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Auf den Spuren Joschka Fischers

Annalena Baerbock (40, Grüne): So beliebt wie in früheren Zeiten ist das Außenministerium nicht mehr. Da galt es als der interessanteste Posten in der Regierung.  Aber noch immer ist das Ressort mit großem Ansehen verbunden. Ein Kanzler Olaf Scholz müsste sich zunächst mal stark innenpolitisch engagieren und hätte auf Anhieb nicht den internationalen Einfluss  einer Angela Merkel. Das wäre die große Chance einer Außenministerin Annalena Baerbock, zwischen den Hauptstädten der Welt zu pendeln. Sie könnte an eine Grünen-Legende anknüpfen: Joschka Fischer leitete das Außenamt von 1998 bis 2005. © MICHELE TANTUSSI, AFP

Anton Hofreiter (51, Grüne): Nach acht Jahren als Co-Vorsitzender der Bundestagsfraktion könnte der Politiker aus Oberbayern an einem Wechsel in die Regierung interessiert sein. Ihm wird zugetraut, das Verkehrsministerium zu übernehmen. Das wäre ein Kulturbruch in dem Ressort, das seit 2009 ohne Unterbrechung von der CSU geführt wird. Ein Grüner stand diesem Hause noch nie vor. Hofreiter war bereits Vorsitzender des Parlamentsausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, bringt also Fachkenntnisse mit. Daneben wird der Biologe auch als Chef in einem neu zu schaffenden Klimaressort genannt.
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Ein Grüner im "CSU-Ressort"

Anton Hofreiter (51, Grüne): Nach acht Jahren als Co-Vorsitzender der Bundestagsfraktion könnte der Politiker aus Oberbayern an einem Wechsel in die Regierung interessiert sein. Ihm wird zugetraut, das Verkehrsministerium zu übernehmen. Das wäre ein Kulturbruch in dem Ressort, das seit 2009 ohne Unterbrechung von der CSU geführt wird. Ein Grüner stand diesem Hause noch nie vor. Hofreiter war bereits Vorsitzender des Parlamentsausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, bringt also Fachkenntnisse mit. Daneben wird der Biologe auch als Chef in einem neu zu schaffenden Klimaressort genannt. © bildgehege via www.imago-images.de, imago images/Bildgehege

Christian Lindner (42, FDP): Als unumstrittener Parteivorsitzender kann er sich jedes Amt aussuchen, das ihn interessiert. Es gilt als sicher, dass er in das Kabinett strebt und nicht etwa weiter Fraktionschef bleibt. Aus seinem Wunschressort hat Lindner kein Geheimnis gemacht. Schon im Wahlkampf nannte er ganz offen das Finanzressort. Das ist zum einen ohnehin das Schlüsselthema der Liberalen und bringt zum anderen den Vorteil mit sich, dass der Finanzminister an allen Gesetzesvorhaben der Regierung beteiligt ist.  Das bisher letzte Mal besetzte die FDP das Finanzministerium vor über 50 Jahren.
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Lindner weiß, was er will

Christian Lindner (42, FDP): Als unumstrittener Parteivorsitzender kann er sich jedes Amt aussuchen, das ihn interessiert. Es gilt als sicher, dass er in das Kabinett strebt und nicht etwa weiter Fraktionschef bleibt. Aus seinem Wunschressort hat Lindner kein Geheimnis gemacht. Schon im Wahlkampf nannte er ganz offen das Finanzressort. Das ist zum einen ohnehin das Schlüsselthema der Liberalen und bringt zum anderen den Vorteil mit sich, dass der Finanzminister an allen Gesetzesvorhaben der Regierung beteiligt ist.  Das bisher letzte Mal besetzte die FDP das Finanzministerium vor über 50 Jahren. © via www.imago-images.de, imago images/Political-Moments

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (63, FDP): Die Düsseldorferin dürfte vielen Deutschen noch nicht bekannt sein, hat aber durch etliche Talkshow-Auftritte in den vergangenen Monaten an Popularität aufgeholt. Sie ist eine ausgewiesene Verteidigungsexpertin und wäre die erste Wahl, wenn dieses Ressort an die Liberalen fällt. Die erste Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt über die Bundeswehr wäre sie nicht, das war Ursula von der Leyen. Im Gegensatz zu der Christdemokratin pflegt Strack-Zimmermann eine sehr klare Ansprache. Das könnte bei der Bundeswehr ganz gut ankommen.
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Expertin für Verteidigung

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (63, FDP): Die Düsseldorferin dürfte vielen Deutschen noch nicht bekannt sein, hat aber durch etliche Talkshow-Auftritte in den vergangenen Monaten an Popularität aufgeholt. Sie ist eine ausgewiesene Verteidigungsexpertin und wäre die erste Wahl, wenn dieses Ressort an die Liberalen fällt. Die erste Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt über die Bundeswehr wäre sie nicht, das war Ursula von der Leyen. Im Gegensatz zu der Christdemokratin pflegt Strack-Zimmermann eine sehr klare Ansprache. Das könnte bei der Bundeswehr ganz gut ankommen. © teutopress GmbH via www.imago-images.de