Moderne Sklaverei

Zu Sex und Arbeit gezwungen: 50 Millionen Menschen weltweit betroffen

12.9.2022, 10:46 Uhr
Die Zahl der Menschen, die in Zwangsarbeit leben, ist enorm angestiegen.

© K M Asad, dpa Die Zahl der Menschen, die in Zwangsarbeit leben, ist enorm angestiegen.

Rund 50 Millionen Menschen weltweit leben nach einer Studie in Zwangsarbeit. Die Zahl sei in den vergangenen fünf Jahren deutlich um 25 Prozent gestiegen, erklären die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Organisation für Migration (IOM) und die Walk Free-Stiftung bei der Vorlage ihres Berichts über moderne Sklaverei 2021. Die Autoren rechnen 28 Millionen Menschen, die zu einer Arbeit gezwungen werden und weiteren 22 Millionen, die in erzwungenen Ehen leben und dort vor allem als Hausbedienstete ausgenutzt werden.

Fast ein Viertel der Betroffenen würden kommerziell sexuell ausgebeutet, heißt es in der Studie. In dieser Gruppe seien die meisten - vier von fünf - Frauen. Von denen, die zur Ehe gezwungen werden, seien gut zwei Drittel Frauen und Mädchen. Die Zahl sei innerhalb von fünf Jahren um 6,6 Millionen gestiegen, was teils auf die wirtschaftliche Not durch die Corona-Pandemie zurückzuführen sei.

Während der Großteil der Zwangsarbeit im Privatsektor stattfinde, gebe es auch staatliche Zwangsarbeit. 3,9 Millionen Menschen seien betroffen, heißt es..

Der Bericht nennt etwa die Region Xinjiang in China. Gerade erst hat das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte einen Bericht vorgelegt, wonach dort Hunderttausende Uiguren und andere Angehörige muslimischer Minderheiten gegen ihren Willen in Lagern festgehalten, und zu Arbeitseinsätzen gezwungen wurden. China weist alle Vorwürfe zurück.

Auch in Nordkorea und Pakistan gebe es staatlich verordnete Zwangsarbeit, heißt es in dem Bericht. Aufgeführt sind zahlreiche andere Länder, in denen etwa Gefangene oder Streikende zu Zwangsarbeit herangezogen werden, darunter beispielsweise Botsuana, die Republik Moldau und die Philippinen.

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