Bisher wollen nur 35 Firmen mitmachen

Online-Shop für den ganzen Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

19.1.2022, 11:45 Uhr
Nicht mit einer eigenen Softwarelösung, sondern eventuell bei einem anderen Anbieter könnte der Online-Marktplatz des Landkreises starten.  

© Claudia Lehner, NN Nicht mit einer eigenen Softwarelösung, sondern eventuell bei einem anderen Anbieter könnte der Online-Marktplatz des Landkreises starten.  

Die Hoffnungen waren groß, nun kann es sein, dass das Projekt Online-Marktplatz scheitert. 50 regionale Anbieter wären nötig gewesen, es wurden 35, wie Michael Capek von der Wirtschaftsförderung des Landkreises auf Nachfrage erklärt. Am 26. Januar werden die Interessenten entscheiden, wie und ob es weitergeht.

Gerade in Corona-Zeiten wird besonders viel im Internet bestellt. Manche lokalen Händler scheuen jedoch den Aufwand, der mit einem eigenen Online-Shop verbunden ist. Um es noch mehr Ladenbesitzern und Dienstleistern im Landkreis zu ermöglichen, ihre Waren oder Dienste im Internet anzubieten, wurde die Idee einer gemeinsamen Plattform geboren.

Doch lieber eBay oder Atalanda?

Gedacht war, eine eigene Software entwickeln zu lassen. Das sei angesichts der geringen Teilnehmerzahl nicht mehr wirtschaftlich, sagt Capek. Die Alternative wären nun professionelle Anbieter wie Atalanda oder eBay, die beide regionale Marktplätze betreiben. Bei eBay „Deine Stadt“ beispielsweise wären dann auch alle Firmen aus dem Landkreis auf der Kreisseite dabei, die ohnehin schon „Groß-eBay“ nutzen, so Capek: 150 bisher. Gleichzeitig wären alle auch allgemein auf eBay zu finden.

Interessiert sind aktuell aus Bad Windsheim elf Firmen: von der Brauerei bis zur Apotheke und der Vermögensberatung. Christian Finzel von der Buchhandlung Dorn, der selbst einen kleinen Online-Shop betreibt, findet die Idee weiterhin gut. „Ich sehe es auf jeden Fall als Bereicherung für den Landkreis – egal auf welche Art.“

Bis zu 400 potenzielle Firmen

Simon Zechmeister vom gleichnamigen Schuhhaus muss nun noch einmal neu überlegen, ob es passt. An sich war er interessiert, ein eigener Online-Shop rechne sich bei der Größe des Ladens nicht. Bisher gibt es Zechmeister aber bei einer Einkaufsgemeinschaft in einem sogenannten digitalen Schaufenster.

Das Potenzial im Landkreis wäre deutlich größer als die 35 Interessenten: 300 bis 400 Firmen wurden angeschrieben. Manche größere Firmen hätten abgelehnt, so Capek, weil sie bereits selbst einen Online-Shop aufgebaut haben, kleinere fürchteten teils die zusätzliche Arbeit, sich mit dem Einstellen der Angebote, mit Verpacken und Verschicken der Waren neben ihrem traditionellen Geschäft zu verzetteln. „Das war ein bisschen enttäuschend für uns“, gibt Capek zu.

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