Darf ein Mann seine sterbenskranke Frau töten, wenn sie es will?

Nürnberg - Im Sommer 2020 saß ein Mann vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth, die Anklage warf ihm einen heimtückischen Mord vor. Aber die Geschichte, die hinter diesem Vorwurf steckt, ist kompliziert.

Am frühen Morgen des 7. Januar 2019, gegen 5.30 Uhr, griff Gerd G. (60) zu einem Kissen, faltete es einmal, kniete sich über seine schlafende Ehefrau Heidi und drückte es ihr ins Gesicht. Er erstickte sie im Schlaf. Dann legte er in dem Mehrfamilienhaus in Schwabach Feuer. Darf ein Mann seine sterbenskranke Ehefrau umbringen, wenn sie es will? Und: Hat sie es überhaupt gewollt? Es waren die großen Fragen des Lebens, die Liebe und der Tod, über die in der Strafkammer gesprochen und verhandelt wurden. Gerd G. schilderte einen Mord aus Mitleid. Er gab an, das Feuer gelegt zu haben, um seiner Ehefrau in den Tod zu folgen. Doch damals bemerkte ein Nachbar die Rauchschwaden, die Feuerwehr konnte Gerd G. retten.

Doch vor Gericht stellte sich eine andere Frage: Hatte Gerd G. sich seiner kranken Frau entledigen wollen, und den Brand nur gelegt, um seine Spuren zu verwischen? Im Podcast Abgründe sprechen Lena Wölki und Ulrike Löw mit Psychiaterin Susanne Simen und dem Richter Friedrich Weitner.

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Dauer: 47:54

Abgründe-Podcast: Darf ein Mann seine sterbenskranke Frau töten, wenn sie es will?

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