Fußball-Relegation

Der ESV Treuchtlingen und der SC Stirn wollen hoch in die Kreisklasse

Uwe Mühling

3.6.2022, 10:06 Uhr
83. Spielminute beim Derby in Graben: Mit einem Elfmeter erzielte Nico Klügl den 2:2-Ausgleich zuletzt für den VfL Treuchtlingen und ließ damit die Meisterträume des ESV Treuchtlingen platzen. Ein Sieg hätte dem ESV zum Direktaufstieg gereicht, nun will es der Vizemeister der A-Süd über die Relegation in die Kreisklasse schaffen.  

© Uwe Mühling,WT 83. Spielminute beim Derby in Graben: Mit einem Elfmeter erzielte Nico Klügl den 2:2-Ausgleich zuletzt für den VfL Treuchtlingen und ließ damit die Meisterträume des ESV Treuchtlingen platzen. Ein Sieg hätte dem ESV zum Direktaufstieg gereicht, nun will es der Vizemeister der A-Süd über die Relegation in die Kreisklasse schaffen.  

Beide Vereine treten um 18.30 Uhr zu ihrem ersten Relegationsspiel an: Die Stirner treffen auf dem neutralen Platz der DJK Raitenbuch auf die DJK Untermässing; die Treuchtlinger spielen in Ramsberg gegen den TV 1848 Schwabach. Die Sieger dieser Duelle unter A-Klassen-Vizemeistern haben ihren Platz in der Kreisklasse sicher, die Verlierer gehen in die zweite Runde.

Das gilt auch für die weiteren zwei Partien der ersten Runde. Ebenfalls am Freitag um 18.30 Uhr spielt die SG Thalmässing/Eysölden im Duell der Kreisklassen-Zwölften gegen den TSV Ochenbruck (in Göggelsbuch). Bereits unter der Woche hat sich der TSV Meckenhausen II gegen den FC Sindlbach durchgesetzt. Es war ein spannendes Duell, das nach 90 Minuten 0:0 stand. In der Verlängerung brachte Dominik Fügl Sindlbach in Führung, doch Niklas Beck glich zum 1:1 aus. Das Elfmeterschießen vor 400 Zuschauern in Wolfstein gewann Meckenhausen II mit 4:2 zum 5:3-Endstand und machte damit den Doppelaufstieg perfekt. Die erste Mannschaft der „Meckis“ hat bereits als Meister der Kreisliga Ost den Sprung in die Bezirksliga geschafft.

Fünf aus acht - mindestens

In der Kreisklassen-Relegation werden unter acht beteiligten Mannschaften mindestens fünf freie Plätze ausgespielt. Die Anzahl könnte sich noch erhöhen, wenn sich der TV Hilpoltstein, der TV Büchenbach oder die DJK/SV Berg in der Bezirksliga-Relegation behaupten.

Das gilt es abzuwarten, doch allen Beteiligten der Kreisklassen-Relegation wäre es ohnehin am liebsten, wenn sie bereits im ersten Anlauf mit einem Sieg ihr Ticket lösen könnten. Im Rennen sind sechs Vizemeister aus den A-Klassen: ESV Treuchtlingen (A-Süd), SC Stirn (A-West), TV 1848 Schwabach (A-Nordwest), DJK Untermässing (A-Mitte), TSV Meckenhausen II (A-Ost) und FC Sindlbach (A-Nordost). Hinzu kommen zwei von vier Kreisklassen-Zwölften, nämlich SG Thalmässing/Eysöden (KK-Süd) und TSV Ochenbruck (KK-Ost), die wie bereits erwähnt laut Auslosung direkt aufeinandertreffen. Aus der KK-West (14 Teams) gab es zwei Direktabsteiger, aber keinen Relegationsteilnehmer. Der TSV Rohr (KK-Nord) zog den Kopf als bester Zwölfter aus der Schlinge.

Der SC Stirn (rechts Niko Meyer) musste sich im Titelrennen der A-Klasse West dem SV Alesheim (links Jonas Auernheimer) geschlagen geben. Jetzt wollen die Stirner aber über die Relegation den Aufstieg schaffen und spielen am 3. juni um 18.30 Uhr in Raitenbuch gegen Untermässing.  

Der SC Stirn (rechts Niko Meyer) musste sich im Titelrennen der A-Klasse West dem SV Alesheim (links Jonas Auernheimer) geschlagen geben. Jetzt wollen die Stirner aber über die Relegation den Aufstieg schaffen und spielen am 3. juni um 18.30 Uhr in Raitenbuch gegen Untermässing.   © Uwe Mühling, WT

Doch zu den Spielen am Freitag, 3. Juni: Sowohl für den SC Stirn als auch für den ESV Treuchtlingen geht es um den Wiederaufstieg. Die Stirner sind 2018 aus der Kreisklasse abgestiegen, danach folgten drei zweite Plätze in der A-Klasse: 2019 scheiterte man in der Relegation; in der Corona-Saison 2019/2021 wurde der Sportclub wieder Vizemeister, nach dem Saisonabbruch gab es jedoch keine Relegation. 2022 folgte in der A-West nach einem lange Zeit spannenden Duell mit dem Meister SV Alesheim der dritte Vizetitel in Serie.

Aller guten Dinge sind drei? Die Stirner hoffen, dass es stimmt, und ganz besonders der scheidende Spielertrainer Michael Lämmermann möchte seine vier Jahre beim SC gerne mit diesem Erfolg krönen. Er wechselt bekanntlich zum TSV Georgensgmünd und würde seinem Nachfolger Michael Eberhardt gerne einen Kreisklassisten übergeben. Voraussetzung ist ein Sieg gegen die DJK Untermässing. Sie hat in der A-Mitte vom Aufstiegsverzicht der SF Hofstetten II profitiert und rückte als Tabellendritter in die Relegation nach (Raitenbuch/Burgsalach stieg als Zweiter direkt auf). Jetzt will Untermässing natürlich die Gunst der Stunde nutzen und setzt nicht zuletzt auf seinen Toptorjäger Constantin Moisa (24 Treffer). In diesem Punkt haben aber auch die Stirner einiges zu bieten, denn sowohl Rico Di Muro (18) als auch Daniel Höppler (14) sowie Routinier Harald Schuster (10) haben zweistellige Trefferzahlen zu bieten.

Vier Tore pro Spiel erzielt

Leute, die Tore machen können, hat auch der ESV Treuchtlingen in seinen Reihen. Allen voran Salvatore Greco-Cutturello (22), Yasin Calik (17), Musa Calik (12) und Omar Almaayouf (10). Hinzu kommen aber noch etliche weitere Akteure, die zu den 98 Toren in 24 Spielen (im Schnitt 4,01 pro Partie) beigetragen haben. Der ESV um Trainer Zafer Demir bringt es auf 62 Punkte. Der heutige Gegner TV 1848 Schwabach aus der A-Nordwest steht dem mit 59 Punkten jedoch kaum in etwas nach. 73 Tore haben die „48er“ erzielt.

Nach dem späten Ausgleich im Derby beim VfL war der ESV Treuchtlingen natürlich enttäuscht. Trainer Zafer Demir (Mitte) will seine Jungs jedoch wieder für die Relegation aufrichten.

Nach dem späten Ausgleich im Derby beim VfL war der ESV Treuchtlingen natürlich enttäuscht. Trainer Zafer Demir (Mitte) will seine Jungs jedoch wieder für die Relegation aufrichten. © Uwe Mühling, Wt

Exakt gleich ist bei den zwei Kontrahenten, die sich bei der SG Ramsberg/St. Veit gegenüberstehen werden, die Zahl der Gegentreffer. Es sind jeweils 19, was für gute Abwehrreihen spricht und ebenfalls dazu beiträgt, dass man im Vorfeld kaum jemandem die Favoritenrolle zuschieben kann. Das gilt auch für die anderen Duelle.

Unabhängig vom bisherigen Saisonverlauf ist für den ESV nach der hauchdünn verpassten Meisterschaft in der A-Süd klar, dass er nach dem bitteren Abstieg des Vorjahres – der direkte Vergleich in der KK-West sprach damals hauchdünn für die DJK Obererlbach – wieder nach oben will. Und bei den Treuchtlingern dürften positive Erinnerungen an 2019 wach werden: Damals spielte der ESV eine furiose Relegation und schaffte ebenfalls über diesen Umweg den Aufstieg.

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