Vogel stürzte sich auf Hund

Drama um kleinen Terrier Fibi: Besitzer kämpfen mit großem Steinadler

Tobi Lang

Redakteur

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28.1.2023, 14:45 Uhr
Besonders große Exemplare des Steinadlers erreichen eine Flügelspannweite von weit über zwei Metern. 

© Chris Gomersall/Rspb/dpa Besonders große Exemplare des Steinadlers erreichen eine Flügelspannweite von weit über zwei Metern. 

Es sollte eine kurze Gassirunde werden, unspektakulär, gemütlich - doch es kam anders. Ein kleiner Jack Russell Terrier wurde einem Bericht der Mittelbayerischen Zeitung zufolge bei Gutmaning im Landkreis Cham von einem Steinadler attackiert. "Auf einmal habe ich etwas Riesiges auf uns und Fibi zufliegen sehen, und habe noch den Satz angefangen: 'Der wird doch nicht...‘", erzählt die Besitzerin. Der große Greifvogel tat aber genau das, was sein Name ihm vorgibt - er griff zu. Der Adler schleuderte den Hund einige Meter quer über einen Feldweg, ließ dann aber vorerst ab.

Es folgt eine dramatische Kampfszene. Das Besitzer-Paar, das mit Fibi Gassi war, stürzt sich auf den Vogel, sie werfen der Mittelbayerischen zufolge Schnee und Handschuhe auf das Tier. Der Mann versucht den mächtigen Räuber mit bloßen Händen von weiteren Attacken abzuhalten.

Der Hund schrie, der Vogel ließ zunächst nicht ab

"Die Fibi hat geschrien, das werde ich nie vergessen, das waren Töne", sagt die Besitzerin. "Und auf einmal war es dann ganz still, und ich dachte, jetzt ist Fibi tot, und ich habe im Reflex den Hals des Vogel gepackt und ihn gewürgt. Da hat er endlich losgelassen."

Tatsächlich hat der Hund den Angriff überlebt. Und auch der Vogel kam relativ unbeschadet aus dem Vorfall. Er ist auch kein Unbekannter, denn: In der Gegend rund um Cham macht der Adler gemeinsam mit einem Pächter regelmäßig Jagd auf Beutetiere wie Hasen. "Der Falkner selbst meinte, dass möglicherweise das rote Jäckchen den Adler glauben ließ, Fibi sei eine blutende Beute", sagt der Besitzer des Hundes gegenüber der Mittelbayerischen.