Verein leistet unermüdlich Hilfe

Kalchreutherin hat ein Herz für die Ärmsten der Armen auf den Philippinen

Redaktion Erlanger Nachrichten

30.12.2022, 11:00 Uhr
Der Verein „Von Herz zu Herz e.V.“ aus Kalchreuth setzt sich für Menschen auf der philippinischen Insel Samar ein.

© Von Herz zu Herz e.V., NN Der Verein „Von Herz zu Herz e.V.“ aus Kalchreuth setzt sich für Menschen auf der philippinischen Insel Samar ein.

Geld ist nicht alles. Aber es macht vieles möglich und einfacher. Auch den Teufelskreis aus Elend und Armut zu durchbrechen und einen „Bildungsweg“ zu gehen, der in ein besseres Leben führt. Kein leichtes Unterfangen. Aber ein Leben in Würde beginnt nicht zuletzt mit einer Kindheit im Schulhaus. Jedenfalls dort, wo Bärbel Rahideh hilft und wirkt. Zweimal im Jahr lässt Rahideh gut 16.000 Kilometer hinter sich und ist für mehrere Wochen vor Ort, um mit ihren Helfern alles Notwendige zu organisieren und für Familien bescheidene Häuschen zu bauen – auch mit den Spendengeldern von EN/NN-Leserinnen und -Lesern.

Vor allem in dem kleinen Tausend-Seelen-Dorf Lucerdoni ist in den letzten Jahren vieles in Sachen Hilfe zur Selbsthilfe geschaffen worden. Rund 70 kleine Häuser wurden gebaut, allesamt für mehrköpfige Familien, die zuvor in jämmerlichen Verschlägen aus Bambus und Plastikfolie gehaust haben. Eine kleine Farm mit Tieren, Obst- und Gemüseanbau und eigenem Brunnen ist entstanden und Schritt für Schritt ausgebaut worden. Heute verschafft die Farm etlichen Menschen ein regelmäßiges Auskommen. Anderen stand der Verein hilfreich zur Seite, damit sie, trotz aller Schicksalsschläge, ihren Lebensunterhalt wieder selbst bestreiten konnten.

Jovan und seine Familie profitieren von der Hilfe.

Jovan und seine Familie profitieren von der Hilfe. © Von Herz zu Herz e.V., NN

Im Jahr 2022 lag der Schwerpunkt der Vereinsarbeit allerdings ganz auf Bildung. Es galt mehr denn je, Schulausbildung und Studium von 20 Patenkindern des Herz-Vereins weiter zu ermöglichen und voranzubringen. „Vier konnten dieses Jahr die Highschool beenden. Sie haben unter allen widrigen Lebensumständen durchgehalten“, so Rahideh nicht ohne Stolz.

Der Verein hat sich jüngst entschlossen, drei weiteren jungen Menschen eine Chance zu geben. Da ist die 13-jährige Lanie, die von ihrem Vater verlassen wurde und plötzlich ganz allein in der Welt stand. Oder der 16-jährige Jovan und die 17-jährige Juraine, deren Mutter schwer erkrankt ist. Allen gemein ist der Wille zu lernen. Schließlich soll das dem Verein anvertraute Geld nicht verschwendet werden.

In solchen Hütten hausen die Menschen.

In solchen Hütten hausen die Menschen. © Von Herz zu Herz e.V., NN

„Diesem großen Vertrauen in uns und unsere Herzensarbeit versuchen wir permanent zu entsprechen.“ So kümmert man sich nun um die weitere Highschool-Ausbildung des neuen Trios. Das geht ins Geld – ein Riesenproblem. Das Semester begann im Oktober mit erhöhten Gebühren von jetzt 375 Euro, die pro Student zweimal jährlich anfallen. Aber Spendengelder machen es möglich, dass sich jetzt „für acht unserer Studenten der Traum eines College-Studiums erfüllen kann“, freut sich Bärbel Rahideh.

Dagegen ist ein anderer Traum jäh geplatzt. Noch im letzten Jahr reifte die Idee, auf einem Grundstück oberhalb des Dorfes Lucerdoni eine kleine Schule zu bauen. Daraus wurde nun nichts. Denn der Besitzer des Grundstückes hatte seine Steuern nicht gezahlt, und so fiel das Areal an den Staat. Der Herz-Verein orientierte sich rasch um und entschloss sich, ein kleines Boarding House auf einer Baulücke zu errichten. Schon im Sommer ging das Ganze über die Bühne, wurde am Ende doppelt so teuer, sorgt inzwischen aber für ein paar Mieteinnahmen.

Auch Juraine und ihrer Familie hilft der Herz-Verein.

Auch Juraine und ihrer Familie hilft der Herz-Verein. © Von Herz zu Herz e.V., NN

Bittere Armut und Not begegnen dem Herz-Verein in tausenderlei Facetten. Jeden Tag: Ein Vater von zwei kleinen Kindern, von der Frau verlassen, durch einen Unfall ein Auge verloren und auf dem anderen halb blind, wusste nicht mehr, wie er sich und seine Kinder durchbringen sollte. Er bat den Herz-Verein um Hilfe. Gutes philippinisches Essen könne er kochen.

Und so machte man sich auf die Suche und fand ein kleines Restaurant, das zu mieten war. „Wir mieteten es, kauften Teller und Zubehör, und der Mann hatte plötzlich einen Lebensunterhalt und strahlt nun vor lauter Freude“, so Rahideh. Er schafft es jetzt, sämtliche Kosten selbst aufzubringen. Und da das Restaurant nahe dem College liegt, kehren viele Studenten hier ein im „Heart to Heart Foundation Restaurant“.

Not und Elend bekämpfen und Kindern eine Schulbildung ermöglichen - das möchte der Herz-Verein mit seinen Mitteln auch weiterhin tun und jenen Menschen mit Spenden aus Erlangen und Umgebung zu einem lebenswerteren Dasein verhelfen.

INFO: Nähere Infos bei Bärbel Rahideh per E-Mail: brahideh@web.de; Spendenkonto: Von Herz zu Herz e.V., Sparkasse Erlangen, IBAN: DE58 7635 0000 0020 0030 70.

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