Tierschutzverein Forchheim
Auch gefährliche Einsätze: Marianne Wende hat in 38 Jahren über 25.000 Tieren das Leben gerettet
21.11.2022, 19:06 Uhr
Mit jugendlichem Elan und leidenschaftlicher Tatkraft übernahm die Mitdreißigerin 1985 die Führung des Forchheimer Tierasyls. Sie gab ihre Berufstätigkeit auf und widmete sich der ehrenamtlichen Arbeit im Tierheim.
Große Projekte und das immer wieder
Schnell wagten sich Marianne und ihr Mann Lutz an die gedankliche Vorbereitung für ein neues, geräumiges Tierheim heran. Ab 1988 wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Dank vieler hilfreicher Händen, die zusammengerechnet rund 6000 Stunden ehrenamtlich am Bau mitwirkten, konnte das neue Tierheimgebäude, das über Spenden und öffentliche Mittel finanziert wurde, im Jahr 1990 eingeweiht werden. Seitdem waren immer wieder Anbauten, Umbauten und Renovierungsarbeiten notwendig. Seit 2012 produziert das Heim für Tiere seinen Strom über eine Photovoltaikanlage teilweise selbst. Stillstand gab es mit dieser Chefin nicht.
Marianne Wendes freundlicher und geschickter Umgang mit Menschen und Ämtern brachte ihr große Anerkennung und Entgegenkommen ein, heißt es in der Mitteilung des Vereins. Doch so manche strapaziöse Tätigkeit forderte ihr viel Kraft ab. So musste sie, allerdings nicht immer allein, von der Polizei oder anderen Personen gerufen, mitten in der Nacht ausrücken, um hilfebedürftige Tiere einzufangen und zu beherbergen. Manchmal waren diese nächtlichen Aktionen nicht ganz ungefährlich. Nicht jedes Tier ist mit seiner Rettung einverstanden.
In 38 Jahren rund 25.000 Tieren geholfen
Sie hatte neben der Führung der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierschutzvereins, auch die Verantwortung auf die schiefe Bahn gekommene Jugendliche, die ihr von den Gerichten im Rahmen von Sozialstunden zugeteilt wurden, zu fordern und zu betreuen. Und wenn ein „Tierheimdienst“ nicht besetzt war, dann putzte eben die Vorsitzende den Katzentrakt, teilt der Verein weiter mit. Und das kam nicht nur einmal wöchentlich vor. Grob überschlagen, verdanken rund 25.000 Tiere der langjährigen Vorstandsvorsitzenden ein neues, oftmals besseres Leben. Sie machte keinen Unterschied, ob Achatschnecke oder Zebrafink, ob alt, krank oder schwierig. Jedes Lebewesen konnte sich auf ihre Hilfe verlassen.
In diesem Jahr musste sich Wende von ihrer Schwester verabschieden, die sie jahrelang als Schatzmeisterin des Vereins und in allen Lebenslagen begleitete. Auch Marlene Wolfrum, die von Beginn der Ära Wende bis ins Jahr 2013 ihre treue Stellvertreterin war, musste die Vorsitzende in diesem Jahr zu Grabe tragen. Den beiden engagierten Frauen sowie Rita Pickl, welche 50 Jahre lang den Verein ehrenamtlich unterstützte, wurde anlässlich der Mitgliederversammlung gedacht.
Jetzt verlässt „die Wende“ die „Kommandobrücke Tierheim“ und übergibt an ihre Nachfolgerin Christine Schneider-Knapp. Alle Tierheimmitwirkenden wünschen der neuen Chefin ein „glückliches Händchen“ in der Weiterführung des Tierheims. Unterstützt wird Schneider-Knapp weiterhin von Karin Adelmann (Kassiererin) und Sylvia Rothenaicher (Schriftführerin). Neu in den Vorstand gewählt wurden Kornelia Neubauer (2. Stellvertreterin) und Andreas Hellmann (1. Stellvertreter). Das neue Team bedankte sich laut Mitteilung bei seiner alten Chefin "für alles, was sie für den Verein und die Tiere des Landkreises Forchheim getan hat". Sie wünschen ihr alles Gute und noch viele gesunde Jahre im Kreise ihrer Familie.
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