13-jährige Tochter fiel ins Koma

Heiligenstadt hilft: Junge Familie in Rumänien braucht dringend Unterstützung

26.9.2022, 18:52 Uhr
Ein Pferdewagen passiert einen Ort in Siebenbürgen. Rumänien gehört zu den osteuropäischen Ländern mit dem niedrigsten Lebensstandard.   

© Jens Kalaene/dpa, NN Ein Pferdewagen passiert einen Ort in Siebenbürgen. Rumänien gehört zu den osteuropäischen Ländern mit dem niedrigsten Lebensstandard.   

Die Heiligenstädter Hilfsorganisation „Lasst uns gehen“ war wieder in Rumänien unterwegs, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Nach langer Anreise besuchten Mitglieder des Missionsvereins bei einem Hilfstransport erneut die Familie Both im östlichen Karpatengebirge Rumäniens.

Durch einen Bekannten wurde der Verein vor einigen Jahren auf diese Familie mit zwei Kindern aufmerksam. Da damals in dieser abgelegenen, auf rund 850 Metern Höhe liegenden Region große Armut und Arbeitslosigkeit herrschte, fragte man den Verein, ob man sich nicht an einem Projekt beteiligen könnte - als Hilfe zur Selbsthilfe. Die Bevölkerung ist hier überwiegend ungarischer Abstammung und bei den rumänischen Behörden deshalb auch nicht sehr beliebt. Da es in dieser Region viel Wald gibt, wurden Geräte angeschafft, um Pellets und Briketts herzustellen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten lief es mit der Produktion immer besser und es gab Arbeitsplätze für fünf Familien.

Nach einiger Zeit wurde der Betrieb sogar erweitert und mit einem Teil des Gewinns konnte die Familie sogar einige arme Familien und mehrere Straßenkinder versorgen. In der Zwischenzeit bekamen sie noch ein drittes Kind, allerdings wurde der im Betrieb beschäftigte Großvater schwer pflegebedürftig.

Doch als vor zweieinhalb Jahren die Corona-Pandemie auch in Rumänien zuschlug, wurde es immer schwieriger. Weil die Kleinbetriebe keinerlei staatliche Hilfe bekamen, musste die Produktion gedrosselt werden. Zusätzlich gab es vom Staat immer mehr Auflagen. Da die Großbetriebe Holzprodukte und Sägespäne aufkauften, mussten sie Ende letzten Jahres die Produktion ganz einstellen. Seitdem müssen sie sich von ihrer kleinen Landwirtschaft notdürftig versorgen, erzählte der Vater den Vereinsmitgliedern aus Deutschland.

Dann berichtete er weiter: Als er vor einigen Wochen im Bett lag, kam ihm der Gedanke, nach der Tochter zu sehen. Als er ins Zimmer kam, lag die 13-jährige Jacinta schon ganz apathisch im Bett. Er rief gleich die Rettung und brachte sie in das nächstgelegene Krankenhaus. Dort lag sie einige Tage im Koma und alle hatten schon Angst, dass sie nicht mehr erwacht.

Bei der Behandlung im Krankenhaus stellte man fest, dass sie Diabetes Typ 1 hat. Seitdem muss sie sich täglich mehrmals testen. Die Teststreifen sind in Rumänien so teuer wie in Deutschland und werden von der Krankenkasse nicht gezahlt, was für die Familie mit geringem Einkommen auf Dauer nicht finanzierbar ist. Deshalb übergaben die Helfer vom Verein vorab einen Geldbetrag, worüber die Familie sehr dankbar war: "Ihr seid gerade zum richtigen Zeitpunkt gekommen." Weitere Unterstützung wäre dringend nötig. Wer für die Familie spenden möchte, soll bei der Überweisung „Stichwort Jacinta“ angeben.

Raiffeisenbank Heiligenstadt IBAN: DE59 7736 5792 0003 221660

Sparkasse Heiligenstadt IBAN: DE27 7705 0000 0810 918227

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