LBV-Projekt "Go2nature"

Abendsegler, Mausohr und Co.: Junge Naturfans suchten in Triesdorf Fledermäuse

ab-Redaktion

27.8.2022, 11:00 Uhr
15 junge Fledermausinteressierte gingen gemeinsam mit dem Fledermausexperten und ersten Vorsitzenden der LBV Kreisgruppe Ansbach, Markus Bachmann, auf die Suche nach den „lautlosen Jägern der Nacht“.

© Franziska Tank, NN 15 junge Fledermausinteressierte gingen gemeinsam mit dem Fledermausexperten und ersten Vorsitzenden der LBV Kreisgruppe Ansbach, Markus Bachmann, auf die Suche nach den „lautlosen Jägern der Nacht“.

15 junge Fledermausinteressierte haben sich gemeinsam mit dem Fledermausexperten und ersten Vorsitzenden der LBV-Kreisgruppe Ansbach, Markus Bachmann, auf die Suche nach den „lautlosen Jägern der Nacht“ gemacht.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Jugendprojekts „Go2nature“ der LBV-Kreisgruppen Ansbach, Roth-Schwabach und Weißenburg-Gunzenhausen statt.

Natur vor der Haustür entdecken

Vom Amphibienkonzert in der Kiesgrube, über Vogelberingung, Biberkartierung bis hin zur Seeadlerbeobachtung sollen jungen Menschen mit dem Projekt Möglichkeiten gegeben werden, ihre Natur vor der Haustür wieder zu entdecken und dabei Einblicke zu gewähren, die sonst oft verborgen bleiben, heißt es in einer Pressemitteilung des LBV.

Markus Bachmann Fledermausexperten und erster Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Ansbach, stellte ein besonders feines Fledermausnetz auf. Mit dem Netz konnten acht Fledermäuse und zwei verschiedene Fledermausarten gefangen werden.

Markus Bachmann Fledermausexperten und erster Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Ansbach, stellte ein besonders feines Fledermausnetz auf. Mit dem Netz konnten acht Fledermäuse und zwei verschiedene Fledermausarten gefangen werden. © Norbert Wilhelm, NN

Abendsegler, Mausohr und Hufeisennase: Fledermäuse haben nicht nur ausgefallene Namen, sondern faszinieren auch durch ihre besondere Lebensweise. Die heimischen Fledermäuse sind nachtaktiv und orientieren sich im Dunkeln mittels Echolotung im Ultraschallbereich. Über Schallwellen, die sie ausstoßen und als Echo von Objekten wieder empfangen, können sie im Flug Hindernissen ausweichen und geeignete Beute finden, schreibt der LBV.

Nachtaktive Insekten sind ihre Hauptnahrungsquelle. Mit einem speziellen Messgerät, dem Bat-Detektor, werden die verschiedenen, artspezifischen Frequenzen der Fledermaus-Ultraschalllaute angezeigt und für den Menschen hörbar gemacht.

24 Arten in Bayern

Bei der Veranstaltung in Triesdorf erfuhren die Anwesenden Spannendes über die Lebensweise der heimischen Flugkünstler. Solange es noch hell war, führte Markus Bachmann in die Biologie der Tiere ein.

Fledermäuse gehören zur Gattung der Fledertiere, von denen es weltweit über 1000 verschiedene Arten gibt. In Bayern wurden bisher 24 Fledermausarten nachgewiesen. Im Landkreis pflanzen sich 17 unterschiedliche Arten fort.

Die häufigste heimische Art ist laut LBV die Zwergfledermaus, die im Schnitt weniger als fünf Gramm wiegt und eine Flügelspannweite von rund 20 Zentimetern hat. Zwergfledermäuse sind sogenannte Kulturfolger und leben mitten unter den Menschen.

Detektor zeichnet Rufe auf

Gerne verstecken sie sich tagsüber in Fassadenspalten, zum Beispiel hinter Wandverschalungen, zwischen Dachbalken und Hauswand oder in Fledermauskästen. Einer dieser Winzlinge frisst pro Nacht die Hälfte seines Körpergewichts, das entspricht etwa 2000 Kleininsekten.

Nach Sonnenuntergang ging die Gruppe zu einem nahegelegenen Weiher. Unterwegs konnten bereits erste Fledermausrufe mit dem Detektor aufgezeichnet werden. Markus Bachmann hatte dort ein besonders feines Fledermausnetz aufgestellt.

Mit dem Netz konnten an diesem Abend acht Fledermäuse und zwei verschiedene Fledermausarten gefangen werden. In der Hand konnten die Tiere dann genau nach Art, Alter und Geschlecht bestimmt, gewogen und aus nächster Nähe betrachtet werden. Anschließend wurden die Fledermäuse natürlich wieder freigelassen, heißt es in der Mitteilung.

Kostenfreie Teilnahme

Weitere Informationen zu den nächsten Go2nature-Terminen sind auf der Internetseite des Projektes zu finden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Der LBV bittet aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl um eine Anmeldung wird.

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