Altmühltal-Mönchswald-Region
Flächenversiegelung verhindern: Fünf Gemeinden sind beim "Ökokonto" dabei
14.4.2022, 15:00 UhrMit Blick auf die zukünftige Flächenentwicklung investieren die fünf Gemeinden Merkendorf, Mitteleschenbach, Ornbau, Weidenbach sowie Wolframs-Eschenbach knapp 90 000 Euro in ein Konzept zum interkommunalen Kompensationsmanagement, teilte die Allianz in einer Pressemitteilung mit.
Als erster Schritt erfolgte im Sommer 2021 die Geländeerfassung. Auf vorher definierten Flächen erfasste der zuständige Geoökologe Arnbjörn Rudolph die Flora und Fauna und kartierte das Gebiet. In den Wintermonaten wurden alle Daten digitalisiert.
350 Hektar Land
Im Zuge der 195. Allianzratssitzung konnte das zuständige Büro PAN (Planungsbüro für angewandten Naturschutz) bei einem Vor-Ort-Termin im Wolframs-Eschenbacher Ortsteil Biederbach den fünf Bürgermeistern die Vorgehensweise erläutern. Anhand von Beispielen wurden die ersten Zwischenergebnisse vorgestellt und die Wertigkeiten der Flächen dargestellt.
Im nächsten Schritt werden die knapp 350 Hektar auf konkrete Aufwertungspotenziale untersucht und die Gemeinden erhalten an die örtlichen Gegebenheiten angepasste Gestaltungs- und Aufwertungsvorschläge. Die Umsetzung der Vorschläge führt anschließend zu einer ständigen Verfügbarkeit von Ausgleichsflächen, welche bei einer Flächenversiegelung beispielsweise durch den Bau von Straßen oder neue Bau- und Gewerbegebiete benötigt werden.
Bei einer frühzeitigen Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen führt dies außerdem zu einer "Verzinsung" der Ausgleichsflächen. Die Gemeinden erwerben durch derartige Maßnahmen sogenannte Ökopunkte, die sie selbst verwalten.
Win-Win-Situation
Dies führt zu günstigeren Pflege- und Unterhaltskosten und zu einer Reduzierung des Flächenverbrauchs. "Zusammenfassend ist dies eine Win-Win-Situation für Natur und Gemeinden", so die einhellige Meinung der Bürgermeister und ihrem Vorsitzenden Stefan Bach.
Der Konzeptabschluss ist für Herbst 2022 vorgesehen, anschließend können die Gemeinden mit der Umsetzung beginnen. Unterstützt wird die Region bei dem Vorhaben durch das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken mit einer finanziellen Förderung des Projektes von über 75 Prozent sowie fachlich durch Beratungen.