AELF lud ein
Regional und biologisch: Zu Besuch im Bioputenstall in Osterdorf
12.11.2022, 06:00 UhrAls das Betriebsleiterehepaar Lydia und Manfred Gagsteiger für die gut 20 Teilnehmenden die Stalltüre öffnet, kommen die Tiere ohne Hektik und Aufregung näher, und man betrachtet sich gegenseitig neugierig. Der Stall ist mit Stroh eingestreut und bietet viel Platz. Ab dem Alter von sechs Wochen stehen den Puten zusätzlich zehn Quadratmeter Wiese als Auslauf zur Verfügung, der gut angenommen wird.
Entlang des Zauns verhindert ein stromführender Draht in circa 30 Zentimetern Höhe, dass sich der Fuchs bedient, Unterstellmöglichkeiten auf der Fläche bieten Schutz vor Greifvögeln.
Familie Gagsteiger hat den Betrieb 2015 auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt und 2017 mit der Putenhaltung begonnen. Die aktuell eingestallten Tiere sind Bronzeputen und gegen wichtige Geflügelkrankheiten geimpft. Die Rasse ist robust, und der tägliche Ausflug ins Grüne stärkt das Immunsystem.
Einmalig Antibiotikum erlaubt
Trotzdem können Krankheiten auftreten. Wenn der Tierarzt es für notwendig erachtet und verschreibt, kann einmalig im Leben eines Tieres ein Antibiotikum verabreicht werden. Der vorbeugende Antibiotikaeinsatz ist in der ökologischen Tierhaltung jedoch verboten, klärt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Roth-Weißenburg auf.
Die schlachtreifen Puten werden im Dezember als sogenannte "Weihnachtsputen" verkauft, weil sie kleiner bleiben und mit etwa sechs Kilogramm das ideale Gewicht für den Festtagsbraten haben. Bis sie so weit sind, werden sie mit Biofutter gefüttert. Das beziehen die Gagsteigers von ihrem Vermarktungspartner "Freiländer Biogeflügel" und ergänzen es, wenn die Tiere älter sind, mit selbst erzeugtem Getreide.
Da auf dem Betrieb mittlerweile die Schlacht- und Verarbeitungsräume fertiggestellt sind, kann man nach Vorbestellung (etwa im Internet) direkt ab Hof einkaufen. "Regional und aus biologischer Erzeugung - besser geht's nicht", lautet das Fazit des AELF und der Teilnehmenden.
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