Aufwendige Sanierung

Storchennester in Gunzenhausen: Mit der Kettensäge den Absturz verhindert

15.3.2022, 18:21 Uhr
Wie kompakt Storchennester mit der Zeit werden, zeigt diese Nahaufnahme vom Horst auf dem Lehnerkamin. Das ursprünglich filigrane Baumaterial verrottet zu schwerer Erde. 

© Bernhard Langenegger, ARC Wie kompakt Storchennester mit der Zeit werden, zeigt diese Nahaufnahme vom Horst auf dem Lehnerkamin. Das ursprünglich filigrane Baumaterial verrottet zu schwerer Erde. 

Wenn so ein mehrere Hundert Kilogramm schweres Nest abzustürzen droht, dann kann das sehr gefährlich werden, sowohl für die Störche, aber auch für uns Menschen. Menschliches Eingreifen war aber nicht nur am Storchennest beim Gasthaus Lehner gefragt. Gleich vier Horste wurden vor kurzem saniert beziehungsweise zumindest für diese Storchensaison abgesichert.

Mit schwerem Gerät

Die sehr aufwendigen Arbeiten wurden vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) organisiert und konnten mit schwerem Gerät sowie einer Ausnahmegenehmigung der Höheren Naturschutzbehörde im Landkreis doch noch Anfang März durchgeführt werden. Gerade noch rechtzeitig, bevor das neue Brutgeschäft losgeht.

Am Schlot der ehemaligen Mälzerei haben die Störche das Nest mittlerweile so hoch - und schief - gebaut, dass die Gefahr bestand, es könnte abstürzen. Mit einem Kran der Firma Rachinger aus Cronheim und der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Gunzenhausen haben zwei Mitarbeiter des Gunzenhäuser Bauhofes das Nest ringsherum mit der Motorsäge bearbeitet und von oben her Stück für Stück abgetragen. Das Nest wurde so um gut die Hälfe niedriger und begradigt.

Ast war morsch

Weiter ging es zum Spielplatz nach Schlungenhof. Das dortige Nest war bereits im Herbst von einem morsch gewordenen Ast heruntergehoben worden. Da sich kein anderer Standort in der Nähe für das Nest finden konnte und ein stabiler Mast bis Ende Februar nicht zu beschaffen war, ist das Metallgestell für diese Saison nach Rückschnitt des Baumes nochmal darauf fixiert worden. Auch hierbei kamen der Kran und die Drehleiter zum Einsatz.

In Gundelshalm hatte der Sturm den Unterbau des Storchennests aus der Verankerung gerissen. Auch hier wurde das Nest ein bisschen eingekürzt und neu fixiert.

In Gundelshalm hatte der Sturm den Unterbau des Storchennests aus der Verankerung gerissen. Auch hier wurde das Nest ein bisschen eingekürzt und neu fixiert. © Sabine Jung, LBV, ARC

Nächste Station war das Pfarrhaus in Aha. Pfarrer Thomas Schwab hatte darum gebeten, das Storchennest auf dem Pfarrhaus zu verkleinern. Es war im Laufe der Jahre bereits auf mehr als das Doppelte angewachsen. Die Last wurde für die Blechkonstruktion unter dem Nest wurde langsam zu hoch. Die zwei Bauhofmitarbeiter haben mit der Drehleiter in luftiger Höhe das Nest bis auf 30 Zentimeter heruntergekürzt. Dabei fiel eine riesige Menge an Ästen und Humus an.

Mit Drähten fixiert

Als letztes wurde bei der Familie Hausleider in Gundelsheim ein Sturmschaden am Nest mithilfe der Drehleiter beseitigt. Dort wurde das Einsatzteam von einem Mitarbeiter des Bauhofes aus Theilenhofen unterstützt. Das Nest wurde ebenfalls eingekürzt und die Halterungsdrähte wieder fixiert. Für diese Saison bis zum Herbst dürfte es so nutzbar sein. Dann muss es aber abgebaut und die Plattform von Grund auf saniert werden.

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