Kinderprogramm und Kulinarik
Über 1000 Schafe: Das Programm zum Altmühltaler Lamm-Auftrieb 2023
Online-Redaktion
Ein wahrlich tierisches Spektakel: Beim Altmühltaler Lamm-Auftrieb in der Marktgemeinde Mörnsheim ziehen auch in diesem Jahr wieder hunderte Lämmer, Schafe und Ziegen durch die beschauliche Ortschaft. Bereits zum 19. Mal zieht die Lamm-Herde über die Gailachbrücke durch das mittelalterliche Tor auf den Rathausplatz und weiter durch die engen Gassen hinauf auf die Sommerweide am Kohlberg. Mit den Feierlichkeiten am 20. und 21. Mai beginnt im Altmühltal offiziell die Weide-Saison.
Schafe als tierische Landschaftspfleger
Die Hüteschäferei hat in Bayern nicht nur eine lange Tradition, sondern trägt auch einen wichtigen Anteil zum Artenschutz bei. Gerade im Altmühltal spielt die Beweidung eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Wacholderheiden. "Diese prägen nicht nur unsere Landschaft", erklärt Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal. Die Wacholderheiden gehören auch zu den artenreichsten Lebensräumen in ganz Europa.
Beim Schutz der Flora und Fauna helfen die tierischen Landschaftspfleger, die Schafe. Die hungrigen Tiere fressen die Triebe von Büschen und Sträuchern von der Heide und halten so die Gewächse im Zaum, die ansonsten die Weiden überwuchern würden. "Die Landschaftspflege ist deshalb auch der wichtigste Aspekt unserer Arbeit als Hüteschäfer", erklärt die Schäferin Barbara Eichhorn aus dem Altmühltal. "Schafe eignen sich für die Wacholderheiden besonders gut", ergänzt ihr Bruder Johannes: "Rinder wären zu schwer und würden den Boden verdichten. Und mit Maschinen würde man viel zu viel kaputt machen, für deren Einsatz sind die Hänge sowieso zu steil."
Gerade für die Schäferei ist der Auftrieb eine wichtige Einnahmequelle. Neben einer generell schwierigen finanziellen Lage, sind die Schäfer auch von der Ausbreitung des Wolfes betroffen, denn die Hirtinnen und Hirten müssen vermehrt in den Schutz ihrer Herden investieren.
Aktionswoche mit Musik, Führungen und Kulinarik
Begleitend zum spektakulären Marsch der Schafe durch den Ort bieten rund 40 Gastronomen, Schäfereien und Metzgereien ein üppiges Rahmenprogramm mit vielerlei Angeboten.
Bereits am Freitag, 19. Mai, startet das lange Lamm-Wochenende mit bayerischer Musik-Comedy von Viktoria Lein. Am Samstag eröffnen Bayerns Heimatminister Albrecht Füracker, der Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger, Bürgermeister Richard Mittl und die Altmühltaler Lamm-Königin Katja Geiger offiziell den Auftrieb am Kastnerplatz.
Schon um 11 Uhr öffnet am Samstag der Schäfer- und Handwerkermarkt, die Händler bieten hier Woll-Accessoires, Lederwaren und weitere Artikel vom Schaf. Auch die Gastronomen bieten hier ihre Besonderheiten an: Auf der Speisekarte stehen Spezialitäten vom Altmühltaler Lamm, wie Schafs- und Ziegenkäse, Lamm-Braten, Lamm-Currywurst und sogar ein schafiger Burger mit dem originellen Namen "BigMäh".
Um 15 Uhr ist es am Samstag dann so weit: Schäfer Sascha Gäbler zieht mit seiner rund 1000 Tieren starker Schafherde durch das Markttor in Richtung der Wacholderheiden am Kohlberg. Danach geht es weiter mit dem Rahmenprogramm: einer Entdeckungstour auf den Spuren der Schafe und einer Schafschur-Vorführung am Kastnerplatz.
Kinderprogramm mit Streichelzoo
Der Sonntag startet mit einem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria End. Danach stehen Blasmusik, Kunst und Handwerk auf dem Schäfer-Markt an. Auch für die kleinen Schaf-Fans ist ein üppiges Kinderprogramm mit Streichelzoo, Geschicklichkeitsspielen und Mitmachaktionen geplant. Der zweite Lamm-Auftrieb von Schäfer Gäbler beginnt am Sonntag um 14 Uhr.
Auch für die "Großen" ist beim Lamm-Auftrieb viel geboten. So gewähren Handwerksleute Einblicke in ihre Kunst: Wollspinnerei, die Brandmalerei und Rechenmacherei. Beim Bücherflohmarkt der Pfarr- und Gemeindebücherei finden die Besucher neues Lesefutter, und bei der Ausstellung über das Altmühltaler Lamm gibt es noch das nötige Faktenwissen zum Schafswochenende.
Die Lämmer verbringen nach dem Auftrieb die warmen Monate auf der Sommerweide, bevor sie im September im Kipfenberger Ortsteil Böhming traditionell ins Winterquartier verabschiedet werden.
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