Große Investition

Weidenbach: 2,5 Millionen Euro für die Kläranlage

Margit Schachameyer

6.11.2022, 11:00 Uhr
Daniela Wolf, Mitarbeiterin im Ingenieurbüro Heller in Herrieden, referierte im Weidenbacher Marktgemeinderat über die Sanierung der örtlichen Kläranlage. Man entschied sich am Ende für eine der vier vorgestellten Maßnahmenvarianten. Links im Bild: Bürgermeister Willi Albrecht. 

© Margit Schachameyer, NN Daniela Wolf, Mitarbeiterin im Ingenieurbüro Heller in Herrieden, referierte im Weidenbacher Marktgemeinderat über die Sanierung der örtlichen Kläranlage. Man entschied sich am Ende für eine der vier vorgestellten Maßnahmenvarianten. Links im Bild: Bürgermeister Willi Albrecht. 

Variante vier mit dem Neubau von und Betrieb mit nur einem neuen Belebungsbecken soll zum Zuge kommen, so der Beschluss. Bei drei Gegenstimmen wurde den Vertretern des Ingenieurbüros als Auftrag mitgegeben, die Unterlagen zur Plangenehmigung für diese Variante auszuarbeiten.

Vier Varianten im Detail

Daniela Wolf und Heinrich Wägemann vom Herriedener Ingenieurbüro Heller waren in der Sitzung zu Gast, um den Gemeindeältesten die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zu erörten. Wolf stellte die vier Varianten im Detail vor, auch die Kostenschätzungen sowie einen "dynamischen Kostenvergleich" unter Berücksichtigung von Zinsen über die Jahre.

Variante eins sieht vor, die beiden bestehenden Belebungsbecken zu erhalten und zu sanieren, was "nur" eine auf 20 Jahre hinaus nachhaltige Maßnahme sei, dabei aber ebenfalls kostenintensiv. Eine große Investition würde zeitlich lediglich verschoben, hieß es. Insofern sei dies sogar die teuerste Version.

Variante zwei wäre der Bau von zwei neuen Belebungsbecken - kleiner, aber tiefer. Bei Variante drei handelt es sich um Erhalt und Sanierung eines der bestehenden Becken und den Neubau des zweiten. Variante vier mit dem Abbruch der beiden vorhandenen Becken und dem Neubau von nur einem, was für den Betrieb ausreichend sei, wird vom Ingenieurbüro empfohlen.

Bodengutachten zur Standfestigkeit

Ratsmitglied Rainer Tiefel fragte nach der Standfestigkeit des Untergrunds. Diese müsse auf jeden Fall durch ein Bodengutachten abgesichert werden, meinte er. Insgesamt monierte Tiefel, die Betriebssicherheit sei nicht hinreichend berücksichtigt. Er favorisierte Variante eins mit einer Sanierung der beiden bestehenden Belebungsbecken; vom Wasserwirtschaftsamt werde ein Beckenneubau ja auch gar nicht gefordert.

Nach 20 Jahren werde man aber von der Behörde keine Zustimmung mehr für diese Technik erhalten, hielt Heinrich Wägemann entgegen, deshalb sei langfristig gesehen "die einzig vernünftige Lösung die Variante vier". Nach Behandlung dieser und weiterer Fragen wurde abgestimmt. Dabei sprach sich der Rat - bei drei Gegenstimmen - für die Variante vier aus, also den Neubau eines Belebungsbeckens nach Abbruch der beiden bestehenden.

Das Ingenieurbüro wurde beauftragt, die Unterlagen für die Plangenehmigung zu erstellen. Es wird von Kosten in Höhe von etwa 2,5 Millionen Euro ausgegangen, die die Marktgemeinde in die Sanierung ihrer Kläranlage in den nächsten Jahren investieren muss.

Carsharing mit Elektroautos

Auch Weidenbach will sich am Carsharing mit Elektroautos in der kommunalen Allianz "Altmühl-Mönchswald-Region" beteiligen. Aus Ornbau und Merkendorf liegen bereits Zustimmungen vor. Die Initiative sei von ihm ausgegangen, erklärte Bürgermeister Willi Albrecht. Denn es sei ihm ein Anliegen, den Individualverkehr einzudämmen und dabei ein Modell anzubieten, das auch den Studierenden in Triesdorf - gerade auch zur Anbindung an den Bahnhof Triesdorf - eine Erleichterung sein könne.

Eine Ladesäule in Triesdorf-Bahnhof wäre deshalb äußerst wünschenswert; diese müsste aber die Stadt Merkendorf organisieren. Die eine Ladesäule, die der Anbieter pro Kommune auf eigene Kosten installiert, möchten die Weidenbacher gerne auf ihrem Festplatz verankert haben. Da Interesse vorhanden sei, auch in der Nähe der Landwirtschaftlichen Lehranstalten eine E-Auto-Ladestation vorzuhalten, wurde über eine zweite Ladesäule diskutiert.

Während die Teilnahme am Projekt auf einhellige Zustimmung stieß, gab es für die zweite Ladesäule eine Gegenstimme. Für die Aufbringung des Emblems der Marktgemeinde auf das Elektroauto gab es ebenfalls eine klare Mehrheit (zwei Gegenstimmen). Eine umfassende Projektvorstellung der E-Car-Sharing-Initiative der "Altmühl-Mönchswald-Region" werde es demnächst im Rahmen einer Allianzratssitzung geben, kündigte Albrecht an.

Hoffen auf Fördergelder für verschiedenste Projekte

Die zweite E-Ladesäule, die der Markt Weidenbach selber finanzieren muss, möchte man gerne über das Regionalbudget 2023 bezuschussen lassen. Von den Kosten (15.000 Euro) müsste die Marktgemeinde dann nur 6000 Euro selber tragen. Weitere Projekte, die die Kommune für das kommende Jahr beim Regionalbudget anmelden will, sind drei Liegebänke (4500 Euro), fünf Bänke für die Flur (2350 Euro), die Erneuerung der Schaukel auf dem Spielplatz in Nehdorf (3000 Euro), eine mobile Rollstuhlrampe aus Aluminium fürs Rathaus (2000 Euro) sowie ein Kneipp-Becken am Wannenbach (3000 Euro). Die Bewerbung beim Förderprogramm Regionalbudget der Ämter für Ländliche Entwicklung wurde gegen zwei Stimmen beschlossen.

Aus der Neugestaltung der Weidenbacher Ortsmitte muss noch Erdaushub abtransportiert und entsorgt werden. Der wirtschaftlichste Anbieter dafür aus fünf eingegangenen Offerten wurde damit beauftragt. Das Angebot der Firma Graßmüller aus Dentlein/Forst wurde auf 45.417 Euro beziffert.

Keine Kommentare