Planungsbüro informierte

Radverkehrskonzept für Herzogenaurach wird erstellt

Redaktion der Nordbayerischen Nachrichten

10.8.2022, 05:33 Uhr
Radverkehrskonzept für Herzogenaurach wird erstellt

© Stadt Herzogenaurach

Die Stadt hat sich als Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrrad-freundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) das Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil deutlich zu steigern. Für die Stadt wird nun ein Radverkehrskonzept erstellt, das auf dem vorhandenen Radwegenetz aufbauen wird und das als Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Radverkehrs in Herzogenaurach dient. Der Startschuss für die Projektarbeit fiel mit einer verwaltungsinternen Auftaktveranstaltung sowie der anschließenden Vorstellung des beauftragten Planungsbüros im Planungs- und Umweltausschuss. Uwe Petry, Geschäftsführer des Planungsbüros „Verkehrsalternativen Radfahren plus Zufußgehen“ (VAR+) aus Darmstadt stellte das Vorgehen bei der Erarbeitung des Radverkehrskonzeptes Herzogenaurach vor.

Das Planungsbüro VAR+ wird ein „Klassifiziertes Radverkehrsnetz“ (RVN) mit den Klassifizierungsstufen „Pendlerrouten“, „Basisrouten“ und „Verdichtungsnetz“ erstellen und die taktgebenden Radschnellverbindungen einbinden. Nach Abstimmung der Strecken für das geplante Radverkehrsnetz Herzogenaurach werden Handlungsbedarfe identifiziert, Maßnahmen entwickelt und Lücken im Netz ermittelt. Die unterschiedlichen Klassifizierungsstufen ermöglichen die radverkehrliche Planung für Menschen, die ganz verschiedene Bedürfnisse an Infrastruktur haben.

Wer täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren möchte, wünscht sich direkte, sicher und zügig befahrbare Strecken. Verkehrserfahrene Nutzer kommen mit Situationen zurecht, die zum Beispiel Schulkindern nicht zugemutet werden können. Für Schüler kann mit Hilfe der Basisrouten ein Netz geschaffen werden, das in erster Linie auf Sicherheit und Fahrkomfort setzt. Das Basisnetz ist damit auch für den Einkaufsverkehr per Fahrrad bestens geeignet.

Das Verdichtungsnetz besteht aus Wegen im Grünen oder abseits der stark frequentierten Strecken und kann beispielsweise für den von der Arbeit nach Hause radelnden Menschen ein schönes Angebot sein, entspannt und dafür langsamer als auf Pendlerrouten das Radfahren zu genießen. Radverkehr bietet allen die Chance, Bewegung und Aufenthalt an der frischen Luft in den Alltag zu integrieren, dabei Geld zu sparen (mitunter sogar Zeit) und letztendlich Lebensqualität zu gewinnen. Dies trifft besonders zu, wenn die Förderung des Radverkehrs nicht zu Lasten des Fußverkehrs geht.

Im Lauf der Projektbearbeitung sind alle Bürger zur Beteiligung an der Erstellung des Radverkehrskonzeptes aufgerufen. In mehreren Workshops können Ideen, Anregungen und Kritik den Planern direkt mitgeteilt werden. Zudem wird es anhand einer interaktiven Online-Karte möglich sein, Verbesserungsvorschläge und Kommentare zu den ersten Planungsständen abzugeben. Die Ergebnisse aus diesen Beteiligungsmöglichkeiten helfen dem Team von VAR+, die unterschiedlichen Interessen der Nutzergruppen bei der Erstellung des Radverkehrskonzeptes zu berücksichtigen.

Der erste Workshop soll im Herbst 2022 stattfinden und wird rechtzeitig beworben. Die Erstellung des Radverkehrskonzepts wird zudem von der „Arbeitsgruppe Rad Herzogenaurach“ (AG Rad) begleitet, welche aus Mitarbeitern der Verwaltung, Mitgliedern der ehrenamtlichen Agenda-Gruppe zum Radwegeausbau, Parteien sowie weiteren Institutionen und Vereinen besteht. Die AG Rad wird voraussichtlich im Oktober mit einem ersten Arbeitstreffen ihre Arbeit aufnehmen.

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