Was auf die Kunden zukommt

Jetzt wird auch noch Leitungswasser teurer: Fränkischer Versorger passt Preise an

17.8.2022, 09:07 Uhr
Ein fränkischer Fernwasserversorger muss seine Preise anpassen - das, was aus dem Hahn kommt, wird teurer. 

© picture alliance / Oliver Berg/dpa Ein fränkischer Fernwasserversorger muss seine Preise anpassen - das, was aus dem Hahn kommt, wird teurer. 

Wasser ist überall. Rein statistisch verbraucht jeder Deutsche weit über 100 Liter - pro Tag. Das Leitungswasser hierzulande, sagen Experten, hat eine einzigartige Qualität. Doch die hat ihren Preis, teilt die Fernwasserversorgung Franken (FWF) mit. Und um eben jene Qualität halten zu können, müssen die Preise angepasst werden. Ab dem 1. Januar 2024 soll der Kubikmeter Trinkwasser nicht mehr wie zuvor 1,20 Euro, sondern 1,35 Euro kosten.

Die FWF versorgt weite Teile Mittel- und Unterfrankens, darunter etwa Erlangen-Höchstadt, Ansbach und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Sie ist einer der größten Versorger in Bayern. Das Unternehmen gibt "steigende Anforderungen" und "höhere Investitionen als Gründe für die Kostensteigerung an - und nennt konkrete Gründe.

Investitionen und der Klimawandel

Da wäre zum Beispiel der Klimawandel. Ist es heiß, brauchen die Menschen mehr Wasser - das spürt auch die FWF. "Die hohen Lufttemperaturen verbunden mit der lang andauernden Trockenheit in unserem Verbandsgebiet führten zu neuen Abnahmespitzen in unserem Infrastruktursystem", heißt es. Tatsächlich bezieht der Versorger aber nur die Hälfte seines Wassers aus dem eigenen Gebiet. Der Rest muss aus benachbarten Zweckverbänden angeliefert werden. Das treibt die Preise.

Dazu kommen neue Anforderungen an die Versorgungssicherheit. Starkregen etwa verunreinigt das Trinkwasser, aufwendige Reinigungsverfahren sind dann notwendig - doch es fehlt an technischen Anlagen. Der Versorger steht vor Investitionen von rund 220 Millionen Euro bis 2024. Ein gewaltiger Kraftakt, der sich auch auf die Preise auswirkt.

Tatsächlich dürfte die Anpassung aber nicht so sehr im Geldbeutel durchschlagen wie etwa die steigenden Gaspreise. Setzt man den Durchschnittsverbrauch an, dürfen pro Person jährlich zwischen fünf und zehn Euro mehr fällig werden.