Mit.Menschen: Roberta Valentini sehnt sich nach Publikum
17.12.2020, 08:09 Uhr
Sie singt schon noch - aber eben nur für sich alleine. Daheim in Nürnberg. Unbefriedigend ist das für Roberta Valentini, mindestens. Sie sehnt sich nach Publikum. Und das Publikum sehnt sich nach ihr.
Valentini, 39 Jahre jung und geboren in Nürnberg, gehört auf die Bühne. Davon ist sie überzeugt, seit sie ein Kind ist. Und davon ist längst ein größeres Publikum überzeugt. Valentini ist eine der gefragtesten Musical-Darstellerinnen des Landes und derzeit der Pandemie wegen arbeitslos.
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Verzweifeln will sie ob der Umstände nicht. Singen, sagt sie im Podcast Mit.Menschen auf nordbayern.de gibt auch Zuversicht. Sie ist mit viel Zuversicht durch ihr bisheriges Leben gegangen, vielleicht, weil sie immer schon gesungen hat.
Valentini ist eines von drei Kindern italienischer Einwanderer. Die sahen einst in ihrem kleinen Dorf in der Nähe von Rom keine Zukunft mehr und haben sich eine neue Existenz aufgebaut: in Deutschland, in Nürnberg.
Die Eltern bauten sich mit ihrer Gastronomie einen Ruf auf in der Stadt. Die Kinder schlugen andere Wege ein. Zwei wurden berühmt. Enrico, der Sohn, ist heute Kapitän der Zweitliga-Fußballer des 1. FC Nürnberg. Roberta die Sängerin. Daheim, sagt sie, hätten ihnen die Eltern immer alles möglich gemacht: "Wenn sie gemerkt haben, dass wir das wirklich wollen."
Roberta wollte Musical-Darstellerin werden, seit sie einmal bei einem Gesangswettbewerb Karten für die Aufführung von Miss Saigon in Stuttgart gewonnen hat. "Das hat mich komplett fasziniert, durch Tanzen, durch Singen, durch Spielen diese Emotionen rüberzubringen", sagt sie.
Jetzt fasziniert sie selbst. Zwar hat sie erst noch eine ordentliche Ausbildung als Groß- und Einzelhandelskauffrau absolviert, aber bald hat sie sich die Bühnen der Musical-Welt erobert. Längst ist sie etabliert als eine der stärksten Stimmen in ihrer Branche. Nur auf die Bühnen darf sie derzeit der Pandemie wegen nicht. Anders als ihr Bruder, der seinen Beruf als Fußball-Profi weiter ausüben darf. Neidisch ist sie deswegen nicht, sie gönnt es Enrico, sagt sie. Man glaubt es ihr spätestens nach diesem Lob: "Enrico hat ein paar Lieder, die er wirklich gut singen kann" Das hören aber wirklich immer nur die Menschen, die gerade mit ihm in einer Wohnung sind.
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