Zeichen der Solidarität

"Aktion Schultüte": An fünf Stellen in Neumarkt werden Schulsachen für ärmere Familien gesammelt

Nicolas Damm

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25.7.2022, 19:05 Uhr

© Nicolas Damm, NN

Der Landrat hat für den Startschuss der "Aktion Schultüte" vor dem Landratsamts extra noch einmal nachgeblättert: "Die Kinder- und Jugendarmut in Bayern liegt bei 6,9 Prozent, bei uns im Landkreis Neumarkt hingegen nur bei 3,4 Prozent", berichtet Willibald Gailler.

Und trotzdem sei die "Aktion Schultüte" des Leb-mit-Ladens - Tafel Neumarkt weiterhin wichtig: Nicht nur weil allen Kindern, auch jenen aus Familien mit niedrigem Budget, nicht gleich zum Schulstart das Gefühl gegeben werden soll, dass sie benachteiligt werden. "Im nächsten Schuljahr brauchen auch die vielen Flüchtlingskinder aus der Ukraine, die in unsere Schulen gehen, die nötige Ausstattung", sagt Sonja Schambeck, die pädagogische Leiterin des Leb-mit-Ladens. In der Einrichtung der Diakonie rechnete man deshalb mit einer hohen Nachfrage in den Ferien. "Und die Inflation kommt ja noch hinzu."

Fünf Sammelstellen in Neumarkt

Gut, dass es derzeit noch keine Anzeichen gibt, dass die traditionell große Spendenbereitschaft in Neumarkt zurück geht. Bis zum 5. August kann wieder jede und jede dazu beitragen, dass der erste Schultag nach dem Herbst für alle Kids zum Erlebnis ohne Ausgrenzungsgefühle wird. Besonders begehrt: Klebestifte, Tintenkiller, Scheren, Turnbeuteln, Federmäppchen, Malkästen.

An fünf Sammelorten stehen die kleinen Einkaufswägen mit dem großen Hunger für gespendete Schulsachen: im Neuen Markt, im Landratsamt, im Edeka Niedermeier an der Egerländer Straße sowie am Oberen Markt im Drogeriemarkt Müller und in der Marien-Apotheke.

Die Bürgerstiftung Neumarkt unterstützt die "Aktion Schultüte" mit 1500 Euro, überreicht von Sophie Stepper und Alexandra Hiereth. Mit dem Geld können dann auch größere Utensilien wie Schultaschen angeschafft werden. Nicht nur ABC-Schützen, auch ältere Schulkinder von Kunden des Leb-mit-Ladens sollen auf diese Weise die gleichen "Startbedingungen" wie ihre Mitschüler bekommen, sagt 2. Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger, die die Aktion vor 14 Jahren mit angestoßen hat.

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