Goldfische gegen die Kasfüß’ im neuen Kneippbecken

KASTL - Mit selbstverfassten Gstanzln nahmen die Roum Boum beim Kastler Recht im Rundumschlag so manchen und manches auf die Schippe. Auf ihrer Tour durch die Wirtshäuser vergaßen sie auch die Senioren nicht.

Seit 1323 wird das Kastler Recht gefeiert. Damals verlieh Kaiser Ludwig der Bayer dem Ort um den Dreikönigstag herum das Marktrecht, das über die Jahrhunderte zum wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung Kastls erheblich beigetragen hat. Am Montag nach Dreikönig wird das Kastler Recht in den Kastler Wirtshäusern gefeiert.

Heuer haben sich die Kastler Roum Boum, der Dominik (Tuba und Baß) und der Thomas (Diatonische), diesmal ans Gstanzldichten gemacht und die Kastler kräftig derbleckt.

Begonnen wurde die Tour jedoch nicht wie üblich in den Wirtshäusern, sondern bei den Kastler Senioren im Pflegeheim St. Josef, wo die Roum Boum zu Brotzeit und Bier zum Abendessen eingeladen wurden — das hatten sie auch im ersten Gstanzl gefordert.

Die Roum Boum begrüßen ihre älteren Mitbürger, die Heimleitung und das Pflegepersonal mit den Worten: „Alle Jahre wieder kommt das Kastler Recht auf die Kastler nieder, so manchem wird dann schlecht: Denn an diesem Tage singen wir euch aus. Denkt’s euch in unsere Lage – und gebt’s uns einen aus.

Danach ging es ums Glockenschlagen der Marktkirche, das einem zu laut ist, der ein Zug’roaster und schon 15 Jahre in Kastl ist, und den nun das Glockenschlagen an beiden Kirchen stört. Eine Unterschriftenliste, die das ursprüngliche Glockenläuten unterstützt, liegt beim Bäcker und beim Booder aus.

Weiter ging’s mit dem neuen Kneippbecken an der Lauterach, das auch als Radlwaschanlage benützt wird. Die Roum Boum hatten auch Sorge um die Goldfische, die im Becken frei gelassen wurden mit den Worten – „ob die die Kasfüß’ von de Leut so locker überstehn, des wird ma spätestens nächstes Jahr im Summa sehn“.

Die Heimbewohner freute es sichtlich, dass sich die Roum Boum bei ihnen hatten blicken lassen. So machten sich die Gstanzlsänger auf in Richtung Marktplatz in die Wirtshäuser, wo sie vom vergnügungssüchtigen Wirtshausvolk schon sehnsüchtig erwartet wurden und ihre Gstanzln zum Besten geben mussten. Und so wurde der Abend für die Gäste und die Roum Boum schließlich noch recht lang.

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