OGV präsentiert sich

Urban Gardening: Wie die Neumarkter Gartler beim Kongress mit ihrem Projekt überzeugten

1.12.2022, 06:00 Uhr
Das Projekt "Urban Gardining" im früheren Schulgarten des Sonderpädagogischen Förderzentrums am Theo-Betz-Platz.

© Günter Distler, NN Das Projekt "Urban Gardining" im früheren Schulgarten des Sonderpädagogischen Förderzentrums am Theo-Betz-Platz.

Der OGV Stadt Neumarkt stellt sein Urban-Gardening-Projekt beim dritten Bayerischen Urban-Gardening-Fachkongress vor. Ein bisschen überraschend kam die Einladung an den OGV Stadt Neumarkt schon, beim Fachkongress „Stadt trifft Garten“ der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim das Projekt „Urbane Gärten Neumarkt“ vorzustellen.

Vier Best-Practice Beispiele aus Bayern waren ausgewählt worden. Neben dem Projekt des OGV wurden „Urbane Gärten München“, „Essbare Stadt Bamberg“ und „Weltacker Nürnberg“ präsentiert. „Wir haben sicher einen interessanten Ansatz, als traditioneller Obst- und Gartenbauverein in einer relativ kleinen Stadt mit 40.000 Einwohnern, der auch Anregung für andere in ähnlicher Situation sein kann“, so Stefan Großhauser, stellvertretender Vorsitzender und Leiter des Projektes beim OGV. Er hielt auch den Vortrag auf dem Kongress und stand für einen persönlichen Erfahrungsaustausch zur Verfügung.

Der OGV Stadt Neumarkt präsentierte sich beim dritten Bayerischen Urban-Gardening-Fachkongress in Veitshöchheim. 

Der OGV Stadt Neumarkt präsentierte sich beim dritten Bayerischen Urban-Gardening-Fachkongress in Veitshöchheim.  © Christine Scherer

Auch dieser Kongress hat wieder gezeigt: Urban Gardening ist für eine steigende Anzahl von aktiven Bürgerinnen und Bürgern zu einer realen Möglichkeit geworden, gesundes Gemüse anzubauen und einen wichtigen Beitrag für Natur und Umwelt zu leisten. Der Kongress zeigte im Rahmen eines „Blicks über den deutschen Gartenzaun“ auch europäische Beispiele aus Wien und den Niederlanden. Darüber hinaus ist Urban Gardening auch in der Wissenschaft angekommen. Die TU München stellte ihre sozi-ökologische Forschung in urbanen Gärten vor.

Was waren nun die zentralen Botschaften des OGV auf der Tagung: "Wir haben gezeigt, dass Tradition eines 100-jährigen Obst- und Gartenbauvereins und Anpassung an aktuelle und zukünftige Entwicklungen nötig und möglich sind. In einer zunehmend urbaner werdenden Umgebung müssen neue Wege beschritten werden. Möglichkeiten zum Gärtnern ohne eigenen Garten zu schaffen und den interessierten Bürgerinnen und Bürgern im Verein eine organisatorische Heimat zu bieten, kann eine wichtige Zukunftsaufgabe sein. Zumal dann, wenn die eigene Stadt wertvolle Grünflächen und Parks verliert und gärtnernde Bürger von ihrer eigenen Kommune keine Unterstützung erfahren".

Die Alternative „Glossnergarten“, also Urbane Gärten auf privatem Grund, habe reges Interesse gefunden. Weiter hat Stefan Großhauser in seiner Präsentation darauf hingewiesen, dass sich das urbane Gärtnern im OGV sehr gut mit weiteren, wichtigen Zielsetzungen verbinden lässt. Beispiele sind Erhalt alter (regionaler) Sorten, Schaffung und Erhalt von Artenvielfalt, gerade auch in städtischer Umgebung, sowie die Behandlung wichtiger Themen wie unter anderem die Auswirkungen des Klimawandels auf Gärten in der Stadt.

Auch Wolfram Vaitl, Präsident des Bay. Landesverbands für Gartenbau und Landespflege e.V., fand in einem persönlichen Gespräch die Strategie des OGV sehr interessant und wies auf erfolgreiche Projekte von Gartenbauvereinen in Oberbayern hin.

„Wir haben uns sehr über diese Einladung gefreut“, so Stefan Großhauser. „Auch wir haben wieder eine Vielzahl an Informationen und Anregungen für kommende Aktivitäten bekommen.“

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