Gut gerüstet für Eis und Schnee

Winterdienst an den nordbayerischen Autobahnen ist rund um die Uhr besetzt

12.11.2021, 16:56 Uhr
Der Winterdienst sieht sich für den Winter auf den nordbayerischen Autobahnen gut gerüstet.

© Arne Dedert, dpa Der Winterdienst sieht sich für den Winter auf den nordbayerischen Autobahnen gut gerüstet.

Jedes Jahr spielt er eine besonders wichtige Rolle auf unseren Strecken: der Winterdienst. Für die Verkehrssicherheit der Verkehrsteilnehmer, aber auch um stetig eine hohe Verfügbarkeit unseres Streckennetzes zu gewährleisten, ist der Winterdienst einer der zentralen Aufgaben des Betriebsdienstes im Bereich der Autobahnen.

Die zum Teil extremen Witterungsverhältnisse an einigen Autobahnabschnitten mit Höhenmetern von bis zu 670 Metern im Bereich der Niederlassung Nordbayern stellen dabei höchste Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Autobahnmeistereien.

1400 Kilometer Autobahn

Der Winterdienstbetrieb auf den Autobahnen in Nordbayern ist aktuell rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb besetzt. Zusätzlich ist außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeit stets Personal auf Rufbereitschaft gesetzt.
Die Niederlassung Nordbayern hat rund 160 eigene Winterdienstfahrzeuge und zusätzlich 30 Unternehmerfahrzeuge. Betreut werden circa 1400 Kilometer Autobahn.

In 31 Salzhallen sind insgesamt etwa 43.000 Tonnen Salz eingelagert sowie in zentralen Lagerhallen in Schwarzenfeld, Kulmbach und Eltmann 40.000. Im Winterbezug stehen nochmals 14.000 Tonnen zur Verfügung. Der Jahresverbrauch der letzten Jahre lag zwischen 30.000 und 90.000 Tonnen Natriumchlorid (Streusalz) und 20.000 bis 30.000 Kubikmeter Sole.

Solestreuung spart Salz

Die Fahrbahn wird so betreut, dass bei zu erwartender Glätte der Streustoff vorsorglich aufgebracht wird (Präventivstreuung). Der Winterdienst verfolgt dabei allerdings stets den Grundsatz "so viel Salz wie nötig, so wenig wie möglich". Diesem Anspruch gerecht zu werden, gelingt auch dadurch, dass das trockene Auftausalz mittels einer Salzlösung (Sole) unmittelbar vor dem Ausstreuen angefeuchtet wird. Auf diese Weise werden die Verluste durch Verwehen und Wegschleudern reduziert und eine gleichmäßigere Verteilung des Salzes auf der Fahrbahn ist gewährleistet. Alle Räum- und Streufahrzeuge der Niederlassung Nordbayern sind mit den entsprechenden Feuchtsalzstreugeräten ausgerüstet. Dadurch ist es gelungen, den Salzverbrauch um etwa 30 Prozent zu senken.

Mit Hilfe der Weiterentwicklung dieser Technologie, der Solestreuung (reine Salz-Wasser-Lösung), kann der Salzverbrauch weiter deutlich reduziert werden, was dem Umweltschutz dient und zugleich die Qualität und Wirtschaftlichkeit des Winterdienstes weiter verbessert. Die Solestreuung hat auf trockener Fahrbahn eine deutlich längere Liegedauer als Feuchtsalz und ist damit vor allem für "vorbeugende" Streueinsätze besonders gut geeignet. Ein Großteil der Fahrzeuge der Niederlassung Nordbayern ist bereits mit dieser neuen Technologie ausgestattet.

Wetter wird genau beobachtet

Es gibt zusätzlich im Netz der Niederlassung Nordbayern 76 Straßenwetterstationen, die Messdaten zur Steuerung des Winterdienstes liefern und ergänzend eine sensorische Überwachung des Straßenzustandes durchführen. Im Bereich der Wetterbeobachtung wird hierbei eng mit dem Deutschen Wetterdienst zusammengearbeitet. Ziel ist ein möglichst nah an das tatsächliche Wettergeschehen abgestellter Winterdienst, um einerseits die Sicherheit des Verkehrsablaufs zu garantieren und andererseits unnötige Einsätze mit Salzausbringung zu vermeiden.

Trotz dieser zahlreichen Anstrengungen sollte jedoch besonders in den Wintermonaten darauf geachtet werden, das Fahrverhalten den winterlichen Fahrbahnverhältnissen anzupassen, um Gefahrensituationen vorzubeugen, so die Bitte des Winterdienstes.

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