Vorsitzende Seeberger wiedergewählt

Hoffnung der Neustädter Geißbock-Narren: Fasching soll werden, "wie er mal war"

2.5.2022, 05:50 Uhr
Weiterhin mit Sylvia Seeberger (Dritte von links) und Michael Eckendörfer (rechts) an der Spitze, schaut der Geißbock-Vorstand zuversichtlich in die Zukunft.

© Michaela Wölfl Weiterhin mit Sylvia Seeberger (Dritte von links) und Michael Eckendörfer (rechts) an der Spitze, schaut der Geißbock-Vorstand zuversichtlich in die Zukunft.

"Die Fastnachtsgesellschaft Geißbock steht auf festen Beinen und auf sicherem Boden." Dass dazu ein funktionierender und motivierter Vorstand, viele engagierte Mitglieder sowie insbesondere auch die Nachwuchsarbeit beitragen, stellte Vorsitzende Sylvia Seeberger im Resümee der vergangenen Jahre fest. Mit dem Blick auf lange "Corona-Schatten" sprach sie die Hoffnung aus, "dass alles wieder so werden wird, wie es mal war". Später wurde sie in ihrem Amt bestätigt.

Vor der Pandemie war letztmals 2019. Mit diesem Jahr begann Sylvia Seeberger ihre Rückschau, es sei "ein sehr aktives" Jahr mit dem abschließenden Höhepunkt der 66-Jahr-Feier gewesen. Dass von April 2019 bis Ende April 2022 etwa 30 Veranstaltungen stattfanden, davon 2020 und 2021 lediglich fünf, sollte deutlich machen, wie drastisch sich die Pandemie für die Gesellschaft auswirkte. Facebook und WhatsApp sollten zu wertvollen Brücken im Vereinsleben und für die Vereinsführung werden.

Pärchen bei der Bundesministerin

Wie 2019 war nach dem Bericht von Sylvia Seeberger auch der Fasching 2020 "noch ganz normal und sehr, sehr gut verlaufen". Am Dienstag vor dem Weiberfasching war eine kleine Abordnung mit dem Kinderprinzenpaar Tessa und Max nach Berlin zur damaligen Jugendministerin Franziska Giffey gefahren, die Kinderprinzenpaare aus ganz Deutschland eingeladen hatte. "Wir aus Mittelfranken waren mit dabei" und bei der Fernseh-Sitzung "Wehe wenn Sie losgelassen" hatte das Neustädter Prinzenpaar seinen Platz ganz vorne auf der Bühne.

Konnte man das Aschermittwoch-Ritual noch durchführen, "wurde es dann sehr still für uns Narren, denn die Pandemie verhinderte alles. Es durfte zwar gemeckert werden, aber nur Zuhause im eigenen Stall", schilderte die Vorsitzende die drastisch veränderte Situation. Lediglich das Online Casting einer bundesweiten Veranstaltung mit dem Sieg der Jungbüttenrednerin Lina Kiehl sollte noch ein kleiner Lichtblick sein. Die Faschings-Session 2021 entfiel komplett. In kleiner Runde konnte die neue Session im November 2021 am Marktplatz zwar "mit allen Coronaregeln" eingemeckert, die "Dämmerung" jedoch musste sehr kurzfristig abgesagt werden.

Kleine Lichtblicke

Die Krönung von Kinderprinzessin Nicole sollte im Februar dieses Jahres zu einem "Alleinstellungsmerkmal" werden, da sich kein Prinz an ihrer Seite fand. Die Jugendgarde durfte ihren lange einstudierten Showtanz aufführen – vor laufender Kamera für den Landkreis-Faschingsfilm, der unter anderem auf Youtube und Facebook auf Interesse stieß.

Dietrich Heber (links) und Werner Trump (rechts) wurden für 60Jahre Mitgliedschaft, Walter Bartl für 55 Jahre geehrt.

Dietrich Heber (links) und Werner Trump (rechts) wurden für 60Jahre Mitgliedschaft, Walter Bartl für 55 Jahre geehrt. © Michaela Wölfl

"Gekrönt" wurden auch verdiente Fasenachter mit den Ehrungen durch den Fastnachtsverband Franken. Erneut fielen die beliebten "Geißbock"-Sitzungen aus und beim Weiberfasching ging es in einer nur "kleinen Gruppe Weiber ohne viel Gedöns und Krawatten abschneiden durch die Stadt". War zumindest zum Finale am Samstag ein kleines Faschingsspektakel am Marktplatz mit Live-Musik, Bütt und Tanz geplant, machten Pandemie und der Krieg in der Ukraine "auch durch diese Rechnung einen dicken Strich". Die Gesellschaft erfreute zumindest die Marktplatzpassanten mit leckeren Krapfen und ebenso verlockenden Süßigkeiten. Doch die Session wurde komplett abgesagt.

Hilfe für Hochwasser-Geschädigte

"Obwohl wir zurzeit als Verein sehr ordentlich dastehen, möchte ich euch auch diesmal wieder bitten, mitzuhelfen, dass wir auch in Zukunft unsere Aufgaben so gut wie möglich erfüllen können", führte die Vorsitzende in ihrem Bericht aus. In dem galt ein ganz besonderes Dankeschön der Sparkasse, VR Bank sowie alle anderen Sponsoren einschließlich der privaten Spender, die den Start in eine neue Session sicherten.

"Machen Sie weiter so, unsere Aktiven werden es ihnen danken", bat Seeberger, die ihren Dank auch den Vorstandskollegen, den Mitgliedern sowie allen Aktiven abstattete, "die sich in das Vereinsleben einbringen, mit allem was für sie möglich ist". 777 Euro spendete die Gesellschaft im Juli 2021 an eine Familie im Landkreis, die durch das Hochwasser einen immensen Schaden und Verlust von Haus und Hof erlitten hatte.

Die Hälfte der Mitglieder ist aktiv

Dass von den derzeit 301 Mitglieder 150 aktiv seien, merkte Seeberger mit Stolz an und verwies auf Wieberle, Kindergarde, Jugendgarde, Tanzmariechen, Geißleingarde, Showtanzgarde, "The Wums 2.0" und "Hupfer" als engagierte Gruppen ebenso wie auf sechs Büttenrednerinnen und Büttenredner sowie rund 20 Elferräte.

Für die geordneten Finanzen galt ihr Dank Schatzmeister Stefan Grau, für stete Einsatzbereitschaft dem zweiten Vorsitzenden Michael Eckendörfer sowie Schriftführerin Tanja Mühlberger und schließlich den Präsidenten Holger Wesp und Thomas Ziegler, "ohne die eine Sitzung unmöglich ist" und die weiteren Beisitzer. "Ihr alle tragt dazu bei, dass der Verein eine gesunde Basis hat", sagte Seeberger und wollte auch alle Trainer und Trainerinnen nicht vergessen.

"Humor ist, wenn man trotzdem lacht"

Der Vorstand könne lediglich vorbereitend tätig sein, den lebendigen Verein würden die Mitglieder ausmachen, schloss Seeberger mit dem Appell: "Unterstützt unsere Arbeit, indem ihr aktiv mitmacht. Wir alle zusammen sind für unsere Fastnachtsgesellschaft verantwortlich."

Die Fastnachtsgesellschaft Geißbock sehe ihren "Zweck in der Pflege, Förderung und Erhaltung des fastnachtlichen Brauchtums und der Jugendarbeit. So bemühen wir uns Jahr für Jahr unseren Fastnachtsauftrag mit zeitkritischem Humor, Witz und Satire zu erfüllen, sowie die Freude und den Spaß in hohem Maße zu vermitteln". Corona konnte vieles verhindern, nicht aber "Humor ist, wenn man trotzdem lacht".

Vorstandsduo im Amt bestätigt

Bei der Neuwahl wurden die Vorsitzende Sylvia Seeberger sowie ihr Stellvertreter Michael Eckendörfer ebenso in ihren Ämtern bestätigt wie stellvertretende Schatzmeisterin Ute Frühwald, Schriftführerin Tanja Mühlberger, die Beisitzer Andreas Scholz, Manuela Braun und Peter Fösel, ferner die Revisoren Berta Blauert und Klaus Wölfing. Neu übernahm Annika Frühwald die Funktion der Schatzmeisterin. Claudia Kiehl ergänzt die Reihe der Beisitzer.

Eine besondere Auszeichnung gab es für ein Trio: Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Dietrich Heber und Werner Trump geehrt, für 55 Jahre Walter Bartl.

Keine Kommentare