Fürth Land und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

SPD-Spitze legt sich fest: Harry Scheuenstuhl ist der Kandidat für den Landtag

24.9.2022, 05:55 Uhr
Abgeordnete und Abgeordnete in spe: (von links) Horst Arnold, Harry Scheuenstuhl, Bernhard Schurz und Elke Zahl.

© Peter Scheuenstuhl Abgeordnete und Abgeordnete in spe: (von links) Horst Arnold, Harry Scheuenstuhl, Bernhard Schurz und Elke Zahl.

Der Wilhermsdorfer Harry Scheuenstuhl will für die SPD zurück ins Maximilianeum. Die Delegierten der Nominierungsversammlung für den Stimmkreis Fürth Land und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim legten sich im Gasthof Kohlenmühle in Neustadt auf den 60-Jährigen fest. Scheuenstuhl war mit der Unterstützung der beiden Kreis-Spitzen angetreten. Für die Bezirkstagswahl schicken die Sozialdemokraten Bernhard Schurz ins Rennen.

Hohe Kompetenz, Engagement und Verantwortungsbewusstsein, diese Eigenschaften lobten der stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Mathias Dornhuber, Landtagsabgeordneter Horst Arnold und Bundestagsabgeordneter Carsten Träger an den beiden. Harry Scheuenstuhl saß bereits von 2013 bis 2018 im Landtag, in seiner Vorstellungsrede stellte er besonders die Punkte Bildung, Gesundheit, Städte und Gemeinden und Umweltschutz heraus.

Bessere Bezahlung gefordert

Scheuenstuhl warf Kultusminister Michael Piazolo von den Freien Wählern "totales Versagen" vor. "Wenn man wie der Minister nun vier Jahre im Amt ist, hätte man erwarten können, dass zum Schuljahresbeginn genügend Lehrkräfte vorhanden sind. Laut BLLV fehlen in Bayern 4000 Lehrer*innen", sagte Scheuenstuhl.

Die SPD habe schon lange darauf gedrängt, dass der Beruf wieder attraktiver werden müsse. Dies solle durch eine Anpassung der Bezahlung und durch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie erfolgen. Auch im Bereich des Gesundheitswesens fehlt Personal. Krankenhäuser klagen über fehlende Ärzte und Pflegekräfte. Auch in den Senioreneinrichtungen könne nur durch das Engagement der Pflegekräfte die Unterdeckung ausgeglichen werden. Längerfristig könne es jedoch so nicht bleiben.

"Ganz große Gemeinheit"

Hausärzte würden Alarm schlagen, dass sie keine Nachfolger mehr finden und Notärzte insbesondere auf dem Land seien Mangelware. Wie die SPD in einer Pressemitteilung bekanntgab, bedauerte Scheuenstuhl es sehr, dass es ein Ungleichgewicht bei der Notarztversorgung in Städten und Gemeinden gebe. Scheuenstuhl wolle sich im Landtag ganz besonders für mehr Notärzte stark machen. Als Vorsitzender des Kreisverbandes des Roten Kreuzes stehe er im direkten Kontakt zum Rettungswesen.

Als eine "ganz große Gemeinheit" bezeichnete es Scheuenstuhl, dass sich Personen aus der CSU oder deren Umfeld während der Pandemie bereichert haben. "Wir haben versucht das Personal mit Masken auszustatten und andere haben sich die Taschen voll gemacht", sagte Scheuenstuhl.

Als Umweltschutzingenieur liege einer seiner Schwerpunkte auf dem Bereich Umweltschutz. Die Versorgung der Bevölkerung mit klarem Trinkwasser, die Behandlung des Abwassers, die Luftreinhaltung, der Erhalt der Artenvielfalt stünden bei ihm ganz weit vorne.

Verantwortung liegt bei Söder

Durch den Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine sei die Verwundbarkeit der bayerischen Stromversorgung noch offensichtlicher geworden. Alleine die CSU und Markus Söder hätten es zu verantworten, wenn es zu einer Stromknappheit komme. Die CSU hätte den Bau von Windrädern massiv behindert und sogar bekämpft, erklärte Scheuenstuhl. Beim Ausbau der Strom-Leitungstrassen stehe die CSU auf der Leitung und sei nicht in der Lage für einen notwendigen massiven Schwung zu sorgen.

Als langjähriger Bürgermeister und Kreisrat seien ihm die Sorgen, Nöte und Wünsche der Gemeinden, Städte und Kreise besonders wichtig und er versteht sich als Ansprechpartner für die Belange der Kommunalpolitik. Bei der Kommunalwahl 2020 hatte sich Scheuenstuhl übrigens als Oberbürgermeister von Rothenburg ob der Tauber beworben, unterlag jedoch Markus Naser.

Kandidatinnen und Kandidaten für die Liste

Im Herbst 2023 wird neben dem Landtag auch der mittelfränkische Bezirkstag gewählt. Im Stimmkreis Fürth/Land und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim soll da für die SPD der Wallmersbacher Bernhard Schurz das Direktmandat holen. Der Uffenheimer Stadtrat und Kreisrat Schurz ist Zollbeamter und besonders bei den Sportschützen engagiert.

Als Bezirksrat würde er sich vor allem für die Belange der Jugend und der Völkerverständigung einsetzen. "Sozialdemokraten gehören in das Sozialparlament Bezirkstag", sagte Schurz laut Mitteilung. Die Bedeutung des Bezirks im Bereich des Gesundheitswesens müsse mehr hervorgehoben werden.

Die Delegierten bestimmten zudem die Listenkandidaten für die beiden Wahlen: Für den Bezirkstag ist dies Krankenpflegerin Angelika Abram aus Cadolzburg, für den Landtag Student und Juso-Chef Jonas Gareis aus Neustadt.

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