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Bundesliga: Hersbrucker Segelflieger trotzen Saharastaub

Flugsport

Bundesliga: Hersbrucker Segelflieger trotzen Saharastaub

Von Stefan Harries 30.5.2023, 11:00 Uhr
Aneinander gereihte Cumuluswolken bilden eine regelrechte Aufwindautobahn über dem Bayerischen Wald bei Spiegelau. Nicht einmal eine Stunde brauchte man mit dem Segelflugzeug an diesem Tag für die Strecke von hier aus bis zurück nach Hersbruck.

© Stefan Harries Aneinander gereihte Cumuluswolken bilden eine regelrechte Aufwindautobahn über dem Bayerischen Wald bei Spiegelau. Nicht einmal eine Stunde brauchte man mit dem Segelflugzeug an diesem Tag für die Strecke von hier aus bis zurück nach Hersbruck.

Hersbruck - Weder der Wetterbericht noch der Blick in den Himmel legten die Vermutung nahe, dass ein dritter Rundenplatz für die Hersbrucker Segelflieger herausspringen sollte. Die Hoffnung, in der Tabelle nicht abzurutschen, war der einzige Grund, zu starten.

Eine dicke Mischung aus Saharastaub und Feuchtigkeit schirmte bis zum frühen Nachmittag am 28.05.2023 die Sonne ab. Dazu gesellte sich ein starker Ostwind. Erst um 14.30 Uhr konnte man Richtung Oberpfalz erste Cumuluswolken erkennen. Die hatten es aber in sich und brachten die notwendige Energie.

Beste Thermik machte den Weg zum Bayerischen Wald trotz heftigem Gegenwind zum Kinderspiel. Nur bei Schwandorf musste man mit der richtigen Taktik agieren, um unter einer letzten großflächigen Wolkenabschirmung durchgleiten zu können. Ein fast schon euphorischer Gunther Münzenberg war dann beim Einstieg in das Mittelgebirge im Funk zu hören: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir heute bei diesen Bedingungen in einer Stunde über Cham sind!“

Gleiten unter Wolken

Der Bayerische Wald empfing Münzenberg (136 km/h) und seine Teamkollegen Stefan Harries (138 km/h) und Amir Treschau (90m km/h) mit perfekten Bedingungen für eine gute Bundesligawertung: Hier gilt es möglichst viele Kilometer in einem 2,5-Stunden-Fenster zurückzulegen. Mit hoher Geschwindigkeit konnte man im Gebiet zwischen Viechtach und Sonnen an der Grenze zu Österreich unter Wolkenstraßen dahingleiten, ohne sich durch Kreisen in der Thermik aufhalten zu müssen.

Ebenfalls entspannt war der Heimflug nach Hersbruck, der sich mit 35 km/h Rückenwind recht einfach bewerkstelligen ließ. Durch den dritten Rundenplatz springen die Hersbrucker auf den 5. Tabellenplatz. Nach knapp einem Drittel der 19 Wertungsrunden liegt dieses Zwischenergebnis deutlich über den Erwartungen der Aufsteiger in die erste Liga zu Beginn der Saison.