Stundenlange Vollsperrung

Hagel-Chaos auf der A9: Viele Verletzte nach Massenkarambolage - 23-Jähriger in Lebensgefahr

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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18.9.2022, 11:32 Uhr
Plötzlicher Hagelschlag sorgte am Samstag auf der A9 für zahlreiche Unfälle.

© NEWS5 / Grundmann, NEWS5 Plötzlicher Hagelschlag sorgte am Samstag auf der A9 für zahlreiche Unfälle.

Mit diesem Wetter hatte am Samstagabend niemand der Autofahrerinnen und -fahrer gerechnet, die auf der A9 im Nürnberger Land - der Saison typisch noch mit Sommerreifen - unterwegs waren. Plötzlich setzte Hagel ein und sorgte für eine spiegelglatte Fahrbahn und etliche Unfälle.

Gegen 18 Uhr verlor der Fahrer eines Golfs zwischen den Anschlussstellen Schnaittach und Hormersdorf aufgrund der Witterung die Kontrolle, prallte in die Mittelschutzwand und schleuderte im Anschluss auf den rechten Fahrstreifen. Hier krachte sein Auto in das Heck eines Skoda.

Fast zur gleichen Zeit geriet ein Mann mit seinem Touran an gleicher Stelle ebenfalls ins Schleudern. Dabei erfasste er den Fahrer eines Abschleppfahrzeugs, der an der Unfallstelle ausgestiegen war, um Hilfe zu leisten. Der 23-Jährige schleuderte mehrere Meter durch die Luft und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu, wie eine Sprecherin der Polizei Mittelfranken berichtet.

Ein Ersthelfer handelte sofort, er reanimierte den jungen Mann und hielt ihn so am Leben. "Der Ersthelfer hat den Kreislaufstillstand erkannt und hat sofort gehandelt und hat mit der Herzdruckmassage begonnen", berichtet Christian März vom Rettungsdienst gegenüber News5. Der Mann wurde anschließend in ein Krankenhaus geflogen. Die anderen Unfallbeteiligten blieben unverletzt.

Auch auf der Gegenspur mehrere Unfälle

Nur wenig später, der nächste Unfall - diesmal auf der Gegenfahrspur zwischen der Anschlussstelle Hormersdorf und der Hienbergabfahrt in Fahrtrichtung München. Aufgrund des plötzlichen Hagelschlags musste die Fahrerin eines VW Polo ihre Geschwindigkeit reduzieren. Ein Honda-Fahrer bemerkte die Situation zu spät, prallte gegen den Polo und schob ihn gegen die Schutzplanke. In unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang kollidierte ein weiteres Auto mit dem VW.

"Anschließend fuhren noch zwei weitere Pkw in die Unfallstelle", so die Sprecherin weiter. Insgesamt trugen bei den Unfällen vier Personen leichte Verletzungen davon. Es entstand Gesamtsachschaden von rund 60.000 Euro.

A9 für mehrere Stunden komplett gesperrt

Nahezu zeitgleich ereignete sich ebenfalls zwischen der Anschlussstelle Hormersdorf und der Hienbergabfahrt in Fahrtrichtung München witterungsbedingt ein weiterer Verkehrsunfall: Der Fahrer eines Skoda fuhr auf einen Hyundai auf, woraufhin die Fahrzeuge ins Schleudern gerieten. Der Hyundai prallte schließlich auf der rechten Fahrspur in einen weiteren Pkw.

Insgesamt drei Personen wurden durch die Zusammenstöße verletzt, zwei davon wurden ins Krankenhaus gebracht. Hier entstand laut Polizeiangaben ein Schaden von 45.000 Euro.

Beamte der Verkehrspolizei Feucht waren über Stunden mit der Unfallaufnahme beschäftigt. Die A9 war für mehrere Stunden in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt.