Der große Roboter der Major-Gruppe musste sich im Parcours bewähren.
© Pausenberger
Der große Roboter der Major-Gruppe musste sich im Parcours bewähren.

CJT-Gymnasium auf der Robotik-WM 2024

 In Eindhoven zeigten selbst gebaute Roboter aus Lauf ihr Können im Wettbewerb

 An den Start gingen die Schüler in der Major-Liga für Unis und Profis sowie das Team der RMRC-Liga für Teilnehmer bis 19 Jahre. Und auch wenn die Jugendlichen schon einige Wettbewerbserfahrung haben, auf der Weltmeisterschaft war aber doch einiges neu.

Inzwischen ist die Teilnahme an der Liga der Rettungsroboter im RoboCup für den Robotik-Wahlkurs am CJT-Gymnasium schon fast Routine: Die Anforderung ist, ein Gefährt teleoperiert, das heißt ohne direkten Blickkontakt, über verschiedene, anspruchsvolle Parcours zu steuern, in denen Geländegängigkeit, Sensoren und Geschicklichkeit getestet werden.

Zunehmende Intensität

Innerhalb der gegebenen Zeit muss das Team möglichst viele Punkte erringen und mehrere Tage lang mit anderen Mannschaften kon­kurrieren.  RMRC heißt „rapidly manufactured rescue robots“. Hier stellt das CJT mit nur drei Teilnehmern die kleinste Gruppe. "Wir arbeiteten die letzten zwei Monate lang mit zunehmender Intensität, schon bald täglich, an unserem Gefährt", so der begleitende Physiklehrer Rudolf Pausenberger, der die Arbeitsgruppe „CJT-Robotics“ 2017 ins Leben gerufen hat. Wenn der Lehrer um 23 Uhr nach Hause gegangen ist, weil er Werkzeuge aus seiner eigenen Werkstatt brauchte, bauten die Schüler noch in der Schule weiter. "Da haben es die Sieger der anderen Kontinente leichter, denn ihre Gruppen sind größer", meint Pausenberger.

Nur begrenzte Mittel

Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten verfügt die Arbeitsgruppe  nur über sehr begrenzte Mittel: Ein Lichtblick seien da hochwertige Motoren, die Faulhaber sponsort oder das Schweißen oder Drehen bei den Firmen Hüttinger in Schwaig, Emuge in Lauf, Metallgestaltung Vogel in Eckental oder dem Verein Kunstahl in Nürnberg. "Nicht zu vergessen die 2700 Euro, mit denen der Förderverein unserer Schule den neuen Roboterarm finanziert", sagt Rudolf Pausenberger.

Die Weltmeisterschaft war um ein Kaliber größer als die German Open, an denen das CJT-Gymnasium in den vergangenen Jahren erfolgreich teilgenommen hatte. Viele Unis in der Major-Liga und viele Schulen bei den RMRC kämpfen alle mit ähnlichen Problemen: Die hohe Komplexität der selbstgebauten Roboter macht sie unzuverlässig, mal hakt die Software, mal löst sich ein Kabel, mal passt ein Parameter nicht. Das heißt, manchmal steht die Maschine regungslos und die Prüfungszeit verrinnt.

Chinesische Geheimnisträger

Aber es sind auch hochkarätigere Teams als in der Europameisterschaft dabei. Sie sind frei von lästigen Einschränkungen, weil sie einen zweiten, baugleichen Roboter als kurzfristigen Ersatz im Gepäck haben. Echte Geheimniskrämer sind die chinesischen Teams: Sie haben in ihrem team description paper, das im Vorfeld auch von den anderen Mannschaften einsehbar ist, einen anderen Roboter angegeben als das zwölfrädrige Instrument, mit dem sie angereist sind. Daraufhin wird dieser Roboter disquali­fiziert.

Jedes Team versuchte durch eine geschickte Auswahl und Wiederholung der zehn zur Verfügung stehenden Parcours möglichst viele Punkte zu ergattern. Nach den zweitägigen Qualifizierungsläufen schaffte es die CJT-Major-Gruppe ins Halbfinale und wird schließlich Elfte von 25 –  ein großerErfolg! Die RMRC-Gruppe verfehlte das Finale nur um zwei Plätze. Rudolf Pausenberger/PZ